Säen, wässern, mähen: Auf jeden Hobbygärtner kommt im Frühjahr einiges an Arbeit zu. Wenn einer weiß, wie man seine heimische Grünfläche am besten pflegt, dann ist es Sebastian Breuing, Greenkeeper von Werder Bremen. Der gelernte Garten- und Landschaftsbauer kümmert sich seit Jahren um das heilige Grün im Weserstadion sowie die dazugehörenden Natur- und Kunstrasenplätze.
Tipps hat der 40-Jährige für die kommende Jahreszeit so einige. Ganz wichtig: Nicht erst alle 14 Tage mähen, sondern am besten zwei- bis dreimal pro Woche. „Kontinuierliches Mähen auf gleichmäßige Länge macht den Bestand dichter“, erklärt Breuing. „Nur so bekommt man eine schöne Rasenfläche.“ Dabei sollte man sich an die Drittel-Regel halten, wie er sagt. Die besagt, dass immer nur ein Drittel des Blattes abgeschnitten werden darf. „Sonst ist der Stress für die Pflanze zu hoch“, sagt er.
Richtig düngen und wässern
Auch das neunköpfige Greenkeeper-Team des Vereins, dass Breuing anführt, hat zur Zeit viel zu tun: In den kurzen Zeitfenstern zwischen den Bundesligaspielen stehen neben der regelmäßigen Pflege ständige Kontrollen an. Dazu gehören Tests auf Krankheitsbefall, des Härtegrads, des Feuchtgehalts im Boden sowie Spielerbefragungen zur Beschaffenheit des Rasens. „In der Sommerpause können wir uns dann der grundlegenderen Pflege widmen, wie etwa der Entfernung von Altgräsern oder der Lockerung des Bodens“, sagt er.
Auch das Düngen ist ein wichtiges Thema, wie Breuing betont. „Das kann man auch auf Privatgärten übertragen. Hier halte ich drei bis vier Düngungen pro Jahr für angemessen.“ Gewässert werden darf nur am Welkpunkt. Dadurch muss die Pflanze in tiefere Bodenabschnitte vordringen, was sich positiv auswirkt, erklärt der Greenkeeper: „Je länger die Wurzel, desto vitaler die Pflanze.“ Beim Wässern sei es besser, einmal die Woche zwölf Liter zu geben als täglich nur einen Liter, fügt er hinzu.
Greenkeeper aus Leidenschaft
Breuings Expertise kommt nicht von ungefähr: der Greenkeeper vereint zwei Leidenschaften. „Ich habe als Landschaftsgärtner schon immer nebenbei für Fußballvereine gearbeitet“, sagt er. In seinem Studium lernte er dann einen richtigen Greenkeeper kennen – und entschied sich ebenfalls für diesen Beruf. „Es ist eine tolle Kombination zwischen Büro- und praktischer Arbeit. Greenkeeper sein macht mir einfach Spaß“, sagt Breuing.