Cindy Sherman zählt zu den bedeutsamsten lebenden Fotografinnen“, sagt Weserburg-Chef Peter Friese. „Wir möchten den Besuchern was bieten – und zumuten“, erklärt er. Seine Begeisterung über die mehr als 60 Bilder aus der Olbricht-Sammlung ist mehr als offensichtlich. Sherman, die sich in den unterschiedlichsten Rollen und Kostümen stets selbst fotografierte, gilt als feministische Künstlerin.
„Sie jedoch darauf zu reduzieren wäre zu kurz gedacht, dazu ist sie zu vielschichtig“, sagt Friese. Vielmehr gehe es ihr auch darum, durch Überspitzung zu zeigen, wie sehr die Menschen mit Stereotypen leben, auf sie hereinfallen.
Zu viel Schminke, zu viel Bräune
In der Ausstellung der von Thomas Olbricht zusammengestellten Fotografien verschiedenster Werkgruppen geht es auch um existenzielle Themen, um Träume, Ängste und bisweilen verstörende und erschreckende Gewalt- und Todesfantasien.
Vor allem die sogenannten „Headshots“ polarisieren, einige Besucherinnen reagierten geradezu empört, erzählt Friese: Die Serie zeigt Frauenbilder mittleren Alters (alle Sherman selbst), die mit zu viel Schminke, zu viel Bräune, zu viel von allem, noch einmal ihre jugendliche Attraktivität beschwören wollen und doch zugleich Gefangene ihrer Lebenszeit sind.
Mehr Infos zu der Ausstellung, die bis zum 24. Februar 2019 in der Weserburg zu sehen ist, gibt es online unter weserburg.de