Acryl-Bilder, die wie Aquarelle aussehen, eine gemalte Lilie, die eine Fotografie sein könnte, ein Schwarm Fische im tiefblauen Ozean: Der Acryl-Malkurs des Mehr-Generationen-Hauses (MGH) Brinkum stellt mehr als 30 künstlerische Ergebnisse im Haus aus.
„Eine unserer ältesten Veranstaltungen im Haus ist der Malkurs“, sagt MGH-Leiterin Daniela Gräf.
Die Weyher Künstlerin Christa Teske nahm 16 Jahre lang Kunstunterricht. Als sie anfing im MGH zu arbeiten, stieß sie auf bereits vergessener Künstlerbedarf. „Wir haben Farben gestiftet bekommen, aber sie trockneten nur in ihren Behältern vor sich hin“, sagt Teske. Daraufhin fing sie an, Unterricht zu geben.
Malkurs trifft sich donnerstags
Jeden Donnerstag treffen sich seit 2007 zwei Gruppen von je fünf Personen, die aus den Gemeinden Stuhr, Weyhe und Syke kommen. „Ich freue mich jede Woche auf meine kleine Malfamilie“, sagt Teilnehmerin Liane Auer. Sie ist seit sieben Jahre dabei.
2013 stellte die Gruppe ihre Bilder schon einmal im Haus aus. „Ich kann die Entwicklung sehen, da tut sich etwas bei den Teilnehmern“, sagt Gräf. Angefangen hätten die meisten mit kleinen Keilrahmen. Mittlerweile schrecken sie auch vor 60 mal 80 Metern weißer Fläche nicht zurück.
Willkommen in der Gruppe sei jeder, der malen möchte. Auch wenn man noch nie einen Pinsel in der Hand gehalten hat.
Von abstrakt bis impressionistisch
„Jeder kann malen“, sagt Teske. „Es fängt mit einer positiven Einstellung an.“ Daraus entstanden Collagen und Bilder von abstrakt bis impressionistisch mit unterschiedlichen Motiven und Strukturen. „Jeder hat schließlich einen eigenen Stil“, sagt Teske.
So präsentiert Uwe Schaper ein Kunstwerk, das aus vier Bildern besteht. „Ich habe sechsmal drüber gemalt, bis ich zufrieden war“, sagt Schaper. Dabei durften keine Unebenheiten oder Flecken entstehen. „Ich habe es zuerst mit einer Rolle versucht, das Ergebnis war aber zu fleckig.“
Ein voller Raum hält die Gruppe nicht auf
Teske steht den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite. „Christa ist manchmal unsere Rettung“, sagt Kurs-Teilnehmerin Sonja Hackmann.
Angelika Zimmer wollte beispielsweise ursprünglich einen Faden von ihrem Bild herunterhängen lassen, dies habe aber nicht funktioniert. Spontan wurde der Faden durch einen Reißverschluss ersetzt.
Kreativ zeigen sich die Teilnehmer auch auf andere Weise: Als sieben statt fünf Personen mit großen Keilrahmen auftauchten, war der Raum voll und sie mussten teilweise auf den Flur ausweichen.
Bilder sind bis August zu sehen
Die Vernissage ist heute, 6. Mai, ab 15 Uhr, im MGH, Bremer Straße 9. Die Ausstellung ist noch bis zum 16. August während der regulären Öffnungszeiten zu sehen.
Einige Bilder sind käuflich zu erwerben.