Die Anschrift irritiert: Wegesende. Ende des Weges? Im Haus 23 im dritten Stock sitzt Daniela Enslein. Für die Leiterin der Bremer Stadtreinigung geht es jetzt erst richtig los. Sie steht am Anfang eines Weges. Denn in vier Wochen, am 1. Juli, krempelt sie die Bremer Müllabfuhr radikal um.
„Wir ändern fast überall die Abfuhrtermine“, kündigt Enslein an. „Wir regeln neu, an welchen Tagen in welchen Gebieten welche Tonnen geleert werden.“
In rund zwei Wochen, Mitte Juni, startet Müllchefin Enslein eine große Kampagne zur Information der Bremer. „Dann beginnen wir auch mit dem Versand des neuen Abfallkalenders“, kündigt sie an. „Bis Anfang Juli liegt er allen Bürgern vor.“
Abfall, Entsorgung und Stadtsauberkeit
Auch auf Plakaten und mit Werbung an Haltestellen und auf den Müllwagen weist sie auf den Wandel hin unter dem Motto: „Wir stehen für Abfall, Entsorgung und Stadtsauberkeit – jetzt und in Zukunft“. Mit großen Irritationen rechnet Enslein nicht. „Nach 14 Tagen haben sich die neuen Abfuhrtermine eingespielt“, hofft sie.
Nicht nur die Abfuhrtermine ändern sich. Gemeinsam mit ihren beiden Tochtergesellschaften, der Abfalllogistik Bremen und der Straßenreinigung Bremen, kauft die Stadtreinigung für rund 15 Millionen Euro neue Fahrzeuge.
Die künftigen Wagen der Straßenreinigung werden technisch so ausgerüstet, dass man stets kontrollieren kann, wo sie gefahren sind, wie schnell sie unterwegs waren und wo sie den Besen unten hatten und tatsächlich kehrten. Im zweiten Halbjahr wird die Technik eingeführt.
Gebühren ändern sich nicht
Außerdem will die Reinigungschefin die Grünstreifen und Wallanlagen häufiger säubern lassen, bei Großveranstaltungen mehr Mitarbeiter einsetzen und an den Straßen mehr Abfallkörbe aufstellen und sie öfter leeren lassen. Um illegal ablegten Müll soll sich ein Ermittlungsteam kümmern.
Alle Beschwerden, Wünsche und Aufträge nimmt künftig ein zentraler Kundenservice entgegen unter der Bremer Nummer: 361 36 11. Trotz aller Neuerungen: Die Gebühren ändern sich nicht. „Dazu gibt es keinen Anlass“, sagt Enslein.
Am letzten Juni-Wochenende zieht Enslein mit ihrem Team erst einmal um in die neue Zentrale der Stadtreinigung in der Überseestadt, An der Reeperbahn 4. Auch die Mitarbeiter, die noch am Willy-Brandt-Platz sitzen, kommen dort unter. Dann startet die Stadtreinigung vereint durch.