Seine Reise nach Puhlheim bei Köln hatte sich Golfprofi Hinrich Arkenau eigentlich ein bisschen anders vorgestellt. Beflügelt von seinem Turniersieg auf der Pro Golf Tour (entspricht der dritten Liga) bei den McNeill Open auf der Anlage des GC Glashofen-Neusaß, wollte er nämlich nachlegen.
Doch dann war bei den BMW International Open bereits nach zwei Runden Schluss für den 28-Jährigen. Der Mann der ansonsten für den Bremer Club zur Vahr abschlägt scheiterte knapp am Cut.
Schwierige Bedingungen und schlechte Schläge
„Ärgerlich. Einfach weil ich zu viele schlechte Schläge gespielt habe“, übte sich Arkenau in Selbstkritik. Allerdings war er bei weitem nicht der einzige, der mit den schwierigen Bedingungen des Premiumturniers der European Tour nicht zurecht kam.
Gleichauf mit Arkenau schied auch der vierfache Majors-Gewinner Ernie Els aus, der die BMW International Open 2013 bereits gewinnen konnte und zweifellos zu den Extrakönnern der Branche zählt.
Windbedingungen kaum einzuschätzen
Das Wetter machte vor allem die langen Schläge extrem anfällig. Immer wieder Regen, dazu Winböen mit Geschwindigkeiten von 50 Kilometern pro Stunde. Besonders tückisch: Da einige Abschläge von dichtem Baumbestand umgeben sind, konnten die Spieler im Moment des Schlages überhaupt nicht einschätzen, wie die Windbedingungen tatsächlich sind.
So kämpfte sich Arkenau am ersten Tag auf der schmucken Anlage von Gut Lärchenhof ziemlich mühsam durch. Der zweite Tag lief hingegen schon runder und Arkenau verbesserte sich auch im Tableau Stück um Stück.
Birdie und dicke Preisgelder verpasst
15.000 Zuschauer säumten die die Spielbahnen in Pulheim und sorgten, für deutsche Verhältnisse, für eine tolle Kulisse. Doch das registrierte Arkenau nur am Rande. Er spielte zwei Birdies (jeweils ein Schlag weniger als der Standard des Loches) und schnupperte vor seinem letzten Loch tatsächlich noch am Cut, der bei Plus-Vier angesetzt war.
Ein weiterer Birdie und Arkenau wäre gleichzeitig auch in die Nähe der dicken Prämien gerückt. Während sein Turniersieg in Neusaß ihm ein Preisgeld von gerade mal 5.000 Euro eingebracht hatte, spielt sich das Preisniveau in Pulheim in ganz anderen Dimensionen ab.
Keine Runde mit den Superstars
Dem Gewinner winken 333.330 Euro und selbst für Rang 20 können sich die Profis noch über einen satten Scheck im deutlich fünfstelligen Bereich freuen. Doch Arkenaus Ambitionen zerplatzten gleich mit dem Abschlag. „Total versemmelt“, ärgerte er sich später auf der Terrasse des Clubhauses.
Anstelle des nötigen Birdies stand am Ende ein Doppel-Bogey in den Ergebnislisten. „Da war mehr drin“, bedauerte Arkenau. Hätte er den Cut geschafft, hätte er auch die Chance gehabt auf der nächsten Runde mit internationalen Superstars wie Sergio Garcia, oder Tommy Fleetwood zu spielen.
Turniersieg im Stechen statt Pizza
Das hätte Arkenau auch weitaus besser gefallen, als gemeinsam mit dem zweifellos noch populärerem Ernie Els die Heimreise anzutreten. Trotz des verpassten Cuts in Pulheim war die vergangene Woche für Arkenau aber eine erfolgreiche. Grund dafür war sein Sieg in Neusaß.
Dort lag er bis kurz vor Schluss noch auf Rang drei, da dann aber die beiden Führenden patzten, fand sich der Bremer im Stechen wieder. „Gedanklich war ich eigentlich schon bei meiner Pizza“, gibt Arkenau zu, der sich dann mit einem Eagle am ersten Extra-Loch den Titel sicherte.