Am Dienstagnachmittag war Daumendrücken für eine fremde Nation durchaus erlaubt aus Sicht der deutschen Fußball-Fans und lohnte sich aus Bremer Sicht sogar. Zumindest, wenn man mit den Japanern mitfieberte.
Das Team aus dem Land der aufgehenden Sonne setzte sich mit 2:1 gegen Kolumbien durch. Und was alle Werder-Fans besonders freute: Den Siegtreffer steuerte Yuya Osako bei, der ab der kommenden Saison in Grün-Weiß im Weser-Stadion dem Ball hinterherrennen wird.
Osako und Japan schaffen Historisches
Nach dem 1:0 durch den Dortmunder Shinji Kagawa waren es also zwei Deutschland-Legionäre, die den Blauen Samurai im 18. Anlauf den ersten Triumph einer asiatischen Mannschaft über ein südamerikanisches Team bei einer Weltmeisterschaft bescherten.
Begünstigt allerdings durch den Kolumbianer Carlos Sanchez, der bereits in der dritten Spielminute im Stile eines Handballtorhüters einen Kagawa-Torschuss mit der Hand abwehrte und dafür den zweitschnellsten Platzverweis der WM-Geschichte kassierte.
Augustinsson siegt zum Auftakt
Auch über den schwedischen 1:0-Sieg gegen Südkorea durfte man sich an der Weser freuen. Schließlich steht im Drei-Kronen-Team Werders Linksverteidiger Ludwig Augustinsson. Doch am kommenden Samstag werden selbst die meisten Werder-Fans ihrem Ludde nur sehr verhalten die Daumen drücken.
Denn dann geht es für die Schweden in Sotschi gegen Deutschland und für den amtierenden Weltmeister nach dessen 0:1-Auftaktpleite gegen leidenschaftlich kämpfende Mexikaner bereits um Alles oder Nichts.
Schweden vor dem dritten Coup
„Die Deutschen sind wie Maschinen“, hatte Augustinsson bereits vor einigen Wochen mit Blick auf den Titelverteidiger gesagt und wiederholte dies auch nochmal nach Schwedens Auftaktsieg in Russland.
Mit Blick auf die Tabelle der Vorrundengruppe F haben nun aber die Nordmänner vor dem Duell gegen den angeknockten Favoriten eine glänzende Ausgangslage. Und den Schweden ist durchaus zuzutrauen, dass sie nach Holland (in der WM-Quali) und Italien (in den WM-Play-offs) auch die dritte große Fußball-Nation eleminieren.