Ein 58-jähriger Polizeibeamter aus Bremen steht im Verdacht, Daten aus Informationssystemen der Polizei an verschiedene Personen weitergeben und dafür Gegenleistungen erhalten zu haben. Auskunft, in welchem Stadtteil der Beamte eingesetzt war, wollte man bei der Polizei auf Nachfrage nicht geben.
Die Staatsanwaltschaft Bremen hat die Ermittlungen aufgenommen und gegen den Beamten ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Bestechlichkeit im Amt, der Strafvereitelung im Amt und der Verletzung von Dienstgeheimnissen eingeleitet.
Büroräume der Polizei durchsucht
Im Rahmen der Ermittlungen wurden am Mittwochmorgen die Wohnung des Verdächtigen sowie Büroräume der Polizei Bremen durchsucht. Die weiteren Ermittlungen dauern an. Der Beamte wurde mittlerweile vom Dienst suspendiert. Gegen ihn soll auch ein Disziplinarverfahren eingeleitet werden.
Polizeipräsident Lutz Müller äußerte sich zu den Vorwürfen: „Der Umgang mit sensiblen und persönlichen Daten ist Alltag für jeden Polizeibeamten. Die Bürgerinnen und Bürger können auf den verantwortungsbewussten Umgang mit diesen Daten vertrauen. Ich verurteile den Missbrauch von Daten und erwarte umfassende Aufklärung durch die Ermittlungen.“
Dass in dem Verdachtsfall auch Daten von Privatpersonen weitergegeben wurden, konnte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage des Weser Reports nicht ausschließen.
+++ (Dieser Text wurde um 11.27 Uhr aktualisiert) +++