Die Felder in Bremen sind, wie hier am Hodenberger Deich, zu großen Teilen vertrocknet. Den Tieren mangelt es dadurch an Futter, was die Landwirte wiederum zu Verkäufen und Notschlachtungen zwingt. Foto: Schlie
Hitzewelle

Landwirte klagen: Dürre gefährdet die Existenz

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Viele Bremer Bauern haben Einbußen zu verzeichnen. Aus diesem Grund hat die Umweltbehörde bereits Unterstützung zugesagt, zunächst aber nicht in finanzieller Form.

Der erste Schnitt war okay, der zweite sehr schlecht und der dritte ist komplett ausgeblieben. „Die Ernte ist in diesem Jahr eine absolute Katastrophe“, sagt Frank Imhoff.

Eine so lange Trockenperiode habe er noch nie erlebt, klagt der Bremer Landwirt. Der Mais ist verdorben, die Felder vertrocknet, das Futter für die Kühe wird knapp. Für den CDU-Bürgerschaftsabgeordneten ist klar: „Wenn es so weiter geht, ist die Existenz vieler Bauern bedroht“.

Teilweise über 40 Prozent Ernteeinbußen

Mit seinen Sorgen ist Frank Imhoff nicht alleine. Sämtliche Bremer Landwirte haben Einbußen zu verzeichnen, teilweise sind über 40 Prozent der Ernte ausgeblieben.

„Seit Wochen gibt es für Landwirte kein anderes Thema mehr“, berichtet Imhoff, der ein Gebiet von insgesamt 120 Hektar bewirtschaftet. Viele der Betroffenen müssten bereits erste Notverkäufe tätigen oder sogar schon Notschlachtungen vornehmen.

Umweltbehörde will helfen

Auch um Futterrücklagen sei es nicht mehr gut bestellt, erklärt Imhoff. „Das liegt vor allem an der Milchkrise im letzten Jahr. Die Folgen bekommen wir auch jetzt zu spüren“, sagt er. Nachbestellungen seien zudem extrem schwierig und teuer, da die Hitzeperiode ein bundesweites Problem sei.

Nach einem Krisentreffen zwischen Vertretern von Verwaltung, Bauern und der Landwirtschaftskammer hat die Umweltbehörde Unterstützung zugesagt, allerdings vorerst nicht in finanzieller Form. Vielmehr sollte das Treffen dazu dienen, sich ein genaues Bild der Lage zu machen, sagte Staatsrat Ronny Meyer.

Nun muss dokumentiert werden

Und die ist nach Angaben der Landwirtschaftskammer regional unterschiedlich. Eine genaue Dokumentation der Ernteausfälle sei nun nötig, so Meyer. Als erste Hilfsmaßnahmen sagte die Umweltbehörde den Bauern beispielsweise zu, Wasser aus Gräben zu entnehmen. Dazu müssen sie vorher einen Antrag bei der Verwaltung stellen. Auch über ein Fluten von besonders ausgedörrten Ackerflächen werde nachgedacht, erklärte Meyer.

Finanziellen Hilfen werden derzeit auch auf Bundesebene diskutiert. Wenn der nationale Notstand verhängt wird, teilen sich Bund und Länder die Kosten. Frank Imhoff fordert: „Wenn es vom Bund kein Geld gibt, muss aus Bremen Hilfe kommen“. Mit den Ergebnissen des Krisentreffens ist er aber einverstanden. „Wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Daher ist es sinnvoll, den Bestand jetzt genau zu dokumentieren“, sagt Imhoff.

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