Der Sommer im Wechsel mit Regenschauern macht´s möglich: Wer zurzeit durch Bremen fährt, bekommt an vielen Ecken wucherndes Grün zu sehen. Unkraut und Sträucher ragen auf Straßen und Gehwege, Straßenschilder und Ampeln werden teilweise verdeckt, die Sicht wird Verkehrsteilnehmern an manchen Stellen versperrt.
Deutlich wird das etwa in der Straße An der Weide: Hier ragen die Sträucher über ein Schild, dass die Autofahrer zur richtigen Fahrbahn lotst. An der Hochstraße ragt der Bewuchs auf der mittleren Leitplanke sogar auf beide Fahrbahnen. An der Rembertistraße sprießen immer wieder hohe Sträucher zwischen den Pflastersteinen hervor.
ADAC-Sprecher kritisiert Verhältnisse
„Überall, wo Verkehrsteilnehmer gefährdet werden können, muss die Stadt solche Bewüchse rechtzeitig eindämmen“, sagt Nils Linge, Sprecher von ADAC Weser-Ems. Probleme mit dem Unkrautbewuchs im öffentlichen Raum gebe es in der Hansestadt immer wieder, sagt Linge. „Schilder müssen sichtbar und Blickwinkel immer gut einsehbar sein“, fordert der ADAC-Sprecher.
Schlechte Sichtverhältnisse gehören zu den häufigsten Unfallursachen. „Natürlich können solche Bewuchse nicht immer zeitnah entfernt werden. Aber es wäre im Sinne der Autofahrer und aller anderen Verkehrsteilnehmer, wenn hier regelmäßigere Kontrollen stattfinden würden“, fordert er.
Entfernung ist Aufgabe des Amtes für Straßen und Verkehr
Das Entfernen von Bewuchs und Kräutern ist Aufgabe des Amtes für Straßen und Verkehr (ASV). Davon abgesehen ist aber jeder Anlieger verpflichtet, für den Bereich von der Fahrbahn abgesetzter Gehwege jeweils bis zu einer Breite von fünf Metern Bewuchs zu entfernen. Für Straßen ohne abgesetzten Gehweg gilt dies für einen Randstreifen beiderseits der Straße in einer Breite von 1,50 Metern.
Laut Frank Steenblock vom ASV erfüllen die Bewüchse an Rembertistraße und Hochstraße „nicht den Tatbestand eines verkehrsunsicheren Zustandes“. Der Bewuchs auf der Hochstraße stehe aber schon seit längerer Zeit unter Beobachtung.
Auf der Hochstraße wäre eine Sperrung nötig
Da er nur unter großem Aufwand zu beseitigen sei, sei hier bisher noch nicht geschnitten worden, wie Steenblock sagt. Eine halbseitige Sperrung wäre nötig, was aufgrund der aktuellen Verkehrslage nicht möglich sei. Der Bewuchs An der Weide werde aber kurzfristig beseitigt, sagt er. Nach den Regenfällen in den letzten Tagen rechnet er auch in naher Zukunft mit derartigen Bewüchsen.