Was in der Bremer City falsch läuft, erfuhren Teilnehmer der Ideenmeisterschaft Mitte Bremen in der Pause. Mehr als 20 Experten hatte Kurt Zech in Absprache mit dem Senat nach Bremen eingeladen, um über den Umbau der City zu beraten.
Als einige der Fachleute zwischendurch mal schnell zur Weser gehen wollten, um durchzuatmen, fanden sie den Weg nicht. „Bremen braucht bessere Verbindungen. Die Innenstadt muss sich zur Weser hin öffnen“, fordert Christiane Thalgott, mehrfach ausgezeichnete Architektin, Stadtplanerin und Vorsitzende der Ideenmeistschaft.
Verbindungen in die City mangelhaft
„Und wir brauchen bessere Verbindungen über die Wallanlagen hinweg in die Stadtteile“, sagt Thalgott. „Auch der Weg vom Hauptbahnhof in die City ist nicht attraktiv.“
Vor allem aber, meint Thalgott, brauche Bremen mehr junge Menschen. Für sie müsse es „sichtbare Angebote“ geben. Wissenschaft und Technik, für die Bremen stehe, sollten in die City, etwa einzelne Abteilungen oder zumindest Veranstaltungen der Hochschulen, rät die Stadtplanerin, die von 1992 bis 2007 die Münchner Planungsbehörde geleitet hat.
Mehrere Großprojekte laufen bereits
Auslöser der Ideemeisterschaft ist das Vorhaben von Zech, das Parkhaus Mitte abzureißen und das Gebiet dort rund um die Warenhäuser Karstadt und Kaufhof neu zu gestalten. Christian Jacobs errichtet bereits ein neues Jacobs-Haus und möchte danach das Kontorhaus umbauen.
Am Wall zieht Marco Bremermann einen Laden- und Bürokomplex hoch, und für das Sparkassengelände Am Brill sind ebenfalls neue Gebäude geplant.
Senatoren sehen Riesenchance für Bremen
„Das ist eine Jahrhundertchance für Bremen“, sagt Bausenator Joachim Lohse. „Wir brauchen was, das die Leute in dien Stadt zieht.“ Wirtschaftssenator Martin Günthner pflichtet ihm bei: „Bremen braucht ein Alleinstellungsmerkmal.“
Schon die Ideenmeisterschaft sei etwas besonderes: „Wir bilden ein Bündnis zwischen Stadt und Investoren.“
Für den 29. Oktober sind alle Bürger aufgerufen, über die Ideen zu diskutieren.