Markus Griesenbeck, Geschäftsführer der Atlantic Hotels Management GmbH, sieht einen Boom des Städtetourismus. Trotzdem fordert er für Bremen noch Verbesserungen. Foto: Schlie
Interview

Griesenbeck: „Eine Riesenchance für Bremen“

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Hotelier Markus Griesenbeck spricht über die Zukunft der Branche in der Hansestadt. Vor allem bei der Stadtplanung sieht er noch deutlichen Verbesserungsbedarf.

Morgen steigt die Eröffnungsfeier: Der Erweiterungsbau des Bremer Atlantic Grand Hotels wird ab 15 Uhr eingeweiht. Bei der Feier werden für geladene Gäste auch Führungen angeboten. Markus Griesenbeck, Geschäftsführer von Atlantic Hotels Management, spricht über das Hotelgewerbe in Bremen und die weiteren Pläne der Hotelkette.

Weser Report: Mit der Erweiterung des Grand Hotels kommen weitere 100 Zimmer und Suiten. Ist das eine Reaktion auf die hohe Nachfrage?

Markus Griesenbeck: Unsere Übernachtungszahlen sind stetig bergauf gegangen, und 2018 geht dieser Trend weiter. Das liegt einerseits daran, dass der Städtetourismus boomt, Bremen lockt immer mehr Gäste an. Andererseits haben wir schon gute Erfahrungen mit dem 138 Zimmer umfassenden bisherigen Hotel gemacht. Wir konnten gute Belegungen verzeichnen. Mit insgesamt 234 Zimmern haben wir jetzt noch mehr Ressourcen, auch für Stammgäste.

Worauf legen Hotelgäste in Bremen am meisten Wert?

Am wichtigsten ist zunächst mal die Lage. Die ist beim Grand Hotel an der Bredenstraße exponiert, Schlachte und Marktplatz sind unmittelbar in der Nähe. Zimmer- und Badkomfort spielen ebenfalls eine große Rolle. Außerdem ist ein Fitnesstrend zu beobachten. Ein großer Gym-Bereich kommt immer besser an und wird von mittlerweile zehn Prozent der Gäste genutzt, Tendenz steigend. Zudem ist noch immer freundliches, zuvorkommendes Personal wichtig, denn Hotelerie bedeutet auch: Menschen für Menschen.

Wie bewerten Sie die aktuelle Entwicklung der Innenstadt im Bezug auf das Hotel?

Die vielen Projekte sind für die Stadt eine Riesenchance, es herrscht unglaubliche Aufbruchsstimmung. Genaueres wird ja jetzt in dem von Investor Kurt Zech organisierten Ideenwettbewerb aufgearbeitet – da können sich alle Experten zum Thema äußern. Ich finde das sehr gut für den Standort, der hier Nachholbedarf hat.

Inwiefern?

Nach meinem Empfinden funktioniert das Einzelhandelskonzept nicht gut genug. Ich gehe gerne in die Innenstadt, aber sehe auch, dass hier ein Wandel nötig ist. Zudem müssten bessere Verkehrswege und mehr Parkraum, auch für Hotels, geschaffen werden. Aber ich bin zuversichtlich, dass der angekündigte Wandel auch erfolgreich sein wird.

Morgen fällt der Startschuss: Die Eröffnungsfeier für den Erweiterungsbau des Atlantic Grand Hotels an der Bredenstraße beginnt um 15 Uhr. Foto: Schlie

 

Bremen will die Zahl der Übernachtungen pro Jahr bis 2025 auf drei Millionen steigern. Ist das für die Hotels zu schaffen?

Ich glaube fest an dieses Ziel. Bremen hat sich eine gute Größenordnung vorgenommen, dafür bedarf es aber auch eines wachsenden Angebotes. Ich bin froh, dass wir mit Budget-Hotels, Lifestyle-Hotels und der traditionellen, gehobenen Hotelerie ein breites Angebot abbilden. Wichtig wird auch in Zukunft sein, bei Messen und Großveranstaltungen genügend Kapazitäten zu haben.

Wie sehen die weiteren Pläne von Atlantic Hotels aus?

Neben dem Grand Hotel verfolgen wir noch zahlreiche weitere Projekte. In Münster etwa entsteht ein neues Hotel in Bahnhofsnähe, genau wie in der Heidelberger Bahnhofsvorstadt und an der Kieler Förde. Sämtliche Neubauten werden in den nächsten zwei bis drei Jahren fertiggestellt.

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