Die Szenen klingen wie aus einem Action-Film, einer, der in der Realität zur Horror-Vorstellung von Lkw-Fahrern wird. So bemerkte ein 60-jähriger Berufskraftwagenfahrer bei einer Fahrt im August auf der A28 plötzlich ein Loch in der Windschutzscheibe seines Lastwagens.
Er befand sich gerade in der Nähe einer Autobahnbrücke, so berichtet der Fahrer, als er dort einen Mann sah, der eine Waffe in der Hand hielt und sich dann entfernte. Der Fahrer hielt auf einem Parkplatz und verständigte die Polizei.
Doch einen Verdächtigen konnten die angerückten Einsatzkräfte nicht ausfindig machen. Eine Sonderkommission ermittelt nun wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Acht solcher Vorfälle liegen der niedersächsischen Polizei, in denen verschiedene Fahrzeuge nach einer Fahrt nahe Oldenburg und Bremen plötzlich Löcher aufwiesen.
Bremer schoss auf Auto
Ende August nahm die Polizei Bremen einen Mann in Bremen-Vahr fest. Ihm wird vorgeworfen, aus seinem Wohnhaus an der an der Otto-Suhr-Straße Schüsse auf ein stehendes Auto abgegeben zu haben. Verletzte gab es keine, gegen den Verdächtigen wurde Haftbefehl erlassen.
Er sitzt in Untersuchungshaft. Doch wie Bremens Oberstaatsanwalt Frank Passade der „dpa“ gegenüber angab, gebe es derzeit keine Belege dafür, dass die Tat mit der Serie von Schüssen auf Fahrzeuge auf der Autobahn zusammenhänge. „Es ist nicht auf den laufenden Straßenverkehr geschossen worden, sondern aus dem Haus auf ein Fahrzeug in einer Garage“, betonte er.
In anderen Fällen gab es hingegen Schüsse auf fahrende Fahrzeuge. Dazu zählt der Fall des Lastwagen auf der A28. Auch auf zwei Wohnwagen wurde im August geschossen. Die Schüsse seien seitlich eingeschlagen, die Projektile im Innern gefunden worden, so ein Sprecher der Polizei Oldenburg. Verletzt wurde dabei niemand. Die Ermittlungen laufen.