Die Bremer ­Studierenden Kim Schweneker, Michelina Zydel, Viveca Claußen und Dustin Detering. Foto: Lohmann
Start-up-Idee

Die Gemüseretter: auf den Tisch statt in die Tonne

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Sie wollen gegen die Lebensmittelverschwendung in der Region vorgehen: Bremer Studenten möchten mit ihren "Bresonders"-Gemüsekisten Bio-Lebensmittel zweiter Wahl vertreiben. Auch die Bremer Bio-Bauern scheinen angetan.

Von Insa Lohmann

Zu klein, zu groß, zu krumm: Pro Woche werfen Biobauern in Deutschland rund 40 Prozent ihres angebauten Gemüses weg – allein deshalb, weil das Aussehen der Lebensmittel nicht der Norm entspricht. Vier Studierende der Universität Bremen wollen die Verschwendung dieser Lebensmittel eindämmen und haben ein Unternehmen gegründet: Bresonders.

Kim Schweneker, Viveca Claußen, Michelina Zydel und Dustin Detering wollen so Gemüse zweiter Wahl von regionalen Bio- und Demeter-Bauern kaufen und daraus saisonabhängige Gemüsekisten zusammenstellen.

„Leckeres Gemüse weggeschmissen“

Bei ihnen kommt alles in die Kiste: Egal ob schief oder mit kleinen Dellen, Hauptsache es schmeckt, ist frisch und gesund. „Es wird täglich unglaublich viel gutes und leckeres Gemüse weggeschmissen“, kritisiert die 22-jährige Michelina Zydel, die in Bremen Wirtschaftsingenieurswesen studiert.

Dabei spiele jedoch nicht immer nur das Aussehen der Lebensmittel eine große Rolle: Viele Biobauern blieben vor allem aufgrund von kurzfristig geänderten Bestellungen seitens der Supermärkte auf ihren angebauten Waren sitzen, berichten die Studierenden.

Geliefert wird, was gerade Saison hat

Bei den Landwirten und Herstellern in der Umgebung kommt das Konzept aus Bremen daher gut an: „Die waren total begeistert von der Idee“, sagt Zydel. Von der Zweitverwertung der regionalen Lebensmittel sollen jedoch nicht nur die regionalen Landwirte, sondern natürlich auch die Bremer selbst profitieren.

„Jeder Mensch würde bei gleichen Preisen natürlich zu der schönen Gurke greifen“, gibt die 21-jährige Viveca Claußen zu. Deswegen wollen die jungen Bremer die Gemüsekisten mit Lebensmitteln aus zweiter Wahl auch deutlich günstiger anbieten: 15 Euro statt rund 25 Euro sollen die Kunden für drei bis vier Kilogramm saisonales Obst und Gemüse berappen.

Geliefert wird, was gerade Saison hat. Auch beim Lieferweg achten die Studierenden aus Bremen auf Nachhaltigkeit: Die Gemüsekisten wollen sie mit dem Fahrrad oder per Nahverkehr zu ihren Kunden nach Hause bringen.

Von der Idee zum Geschäftsmodell 

Mit ihrer Idee haben Kim Schweneker, Viveca Claußen, Michelina Zydel und Dustin Detering sich nun bei Campus­ideen beworben, wo sie bereits unter den letzten zehn Teilnehmern gelandet sind. Der Ideenwettbewerb wird gemeinsam von der Universität Bremen, der Hochschule Bremen, der Hochschule Bremerhaven sowie der Bremer Aufbau-Bank ausgetragen und prämiert besonders innovative Geschäftsideen und Businesspläne von Studierenden und Absolventen mit bis zu 3.000 Euro.

Anfang September müssen die vier Bremer die Jury von ihrer Idee überzeugen. Die Studierenden hoffen auf eine finanzielle Starthilfe, mit der sie ihr Vorhaben weiterverfolgen können – dann könnte aus der Idee schon bald ein richtiges Geschäftsmodell werden.

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