Weser Report: Sie sind schon lange im Geschäft, sind Sie noch nervös bevor Sie auf die Bühne gehen?
Kim Wilde: Nein, ich arbeite mit der Band bereits seit Jahren zusammen. Ich habe ein klasse Team und weiß, dass wir eine tolle Show liefern können. Das gibt mir Selbstvertrauen.
Freuen Sie sich auf Bremen?
Bremen kenne ich ziemlich gut, ich war oft dort, als der „Musikladen“ gedreht wurde. Als ich mit Alice Cooper auf Tour war, haben wir auch viele Weihnachtsmärkte besucht. Der in Bremen war niedlich, hatte eine tolle Atmosphäre, und es gab großartiges Essen. Wir haben entschieden, dass dieser eindeutig der beste deutsche Weihnachtsmarkt ist.
Was macht die deutschen Fans für Sie besonders?
Ich habe eine intensivere Geschichte mit dem deutschen Publikum, als mit dem britischen. Das hat damit zu tun, dass meine Karriere in vielfacher Hinsicht hier begann und ich mit vielen deutschen Künstlern wie DJ Bobo oder Nena gearbeitet habe. Und Bremen hat jede Menge Charakter. Ich freue mich immer sehr darauf, dorthin zurückzukommen.
Sind die Deutschen so gehemmt, wie man allgemein sagt?
Nein, das Publikum ist toll und liebt Live-Musik. Und ihr habt tolle Auftrittsmöglichkeiten, vermutlich sogar bessere als in Großbritannien. Bei uns sind viele Veranstaltungsorte einfach geschlossen worden. Wir können uns immer darauf verlassen, dass eine Tour in Deutschland gut wird.
Aus den neuen Songs hört man immer noch die 80er Jahre heraus, auch wenn sie etwas rockiger geworden sind. Wie hat sich Ihre Musik seit den Anfängen verändert?
Ich liebe Gitarrensounds, bin als die Tochter eines Rock ´n´ Rollers damit groß geworden. Es ist in meinem Blut und ich fühle mich wohler damit, als mit Pop. Ich mag aber alle Musikrichtungen und irgendwie haben wir auch alles schon gemacht. Das ist wohl ein Grund, warum ich eine so lange Karriere habe.
Familienmitglieder arbeiten auch bei Ihnen mit…
Ja, das Cover hat meine Nichte gestaltet. Ihr war langweilig auf der Tour, deshalb hat sie angefangen zu zeichnen. Dabei hat sie entdeckt, dass sie großes Talent hat. Ich schlug vor, dass sie das Album-Cover gestaltet, und sie hat einen großartigen Job gemacht und zusätzlich an vielen der Songs mitgeschrieben. Auf der Bühne nimmt sie eine Menge Druck von mir, weil sie auch eine tolle Performerin ist. Dadurch geht es nicht mehr nur um mich, und ich bin viel freier auf der Bühne.
Ihr Album heißt „Here come the Aliens“. Was hat es mit den Aliens auf sich?
2009 habe ich in meinem Garten Lichter gesehen, die durch die Wolken leuchteten und sich sehr schnell hin und her bewegten. Ich hatte das Gefühl, dass da oben etwas Riesiges war. Das haben noch andere gesehen, also wusste ich, dass ich nicht verrückt werde. Jetzt lese ich viel über Planeten und außerirdisches Leben und bin ein bisschen besessen von diesem Thema. Das Erlebnis hat mein Leben enorm verändert – auf eine sehr inspirierende Weise.
Was würde passieren, wenn plötzlich Aliens in Ihrem Garten auftauchten?
So, wie ich mich gefühlt habe, als ich das Erlebnis hatte, glaube ich, dass es sich um eine wohlwollende Macht gehandelt hat. Die wissen bestimmt, dass das, was auf diesem Planeten passieren wird, nicht gut ist. Solange wir aber hier sind und die wunderschöne Kugel hell im Kosmos leuchtet, gibt es Hoffnung. Und außerdem werden wir eh alle irgendwann auf den Mars geschickt. Ich bin sicher: Der Mensch wird überleben, aber mit der Hilfe von außerirdischem Leben.
Was können die Fans von der Show erwarten?
Ich habe zwei Schlagzeuger dabei und wir werden richtig laut sein auf der Bühne. Wir spielen viele Songs vom Album, aber natürlich auch die größten Hits von damals. Wir haben viel Spaß, den alten Kram zu spielen, aber natürlich sind die neuen Sachen sehr aufregend für mich. Die Deutschland-Tour ist wie eine Belohnung für die ganze Arbeit, die wir mit dem Album auf uns genommen haben.
Kim Wilde tritt am Sonntag, 7. Oktober, 19 Uhr, im Pier2 auf. Tickets gibt es bei eventim unter 35 36 37.