Vom Mandraki-Hafen hat man einen grandiosen Blick auf die mittelalterliche Rhodos-Stadt. Fotos: Kaloglou
Urlaub Griechenland

Vom Koloss von Rhodos keine Spur

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Rhodos zählt zu den beliebtesten griechischen Inseln. Touristen schätzen die Vielfalt, die ihnen geboten wird: Strand, Kultur, gutes Essen und Top-Wetter sorgen für viel Spaß auf dem Eiland von Sonnengott Helios.

Irgendwann verschlägt es jeden Rhodos-Besucher zum malerischen Mandraki-Hafen mit seinen Fischerbooten und Luxusyachten – direkt vor der mittelalterlichen Skyline der Inselhauptstadt. Aber es ist nicht nur die frische Brise, die an heißen Tagen für Abkühlung sorgt, die einen hierher lockt.

So einigen Touristen brennt eine bestimmte Frage unter den Nägeln: Ist das die Hafeneinfahrt, über der einst der mächtige Koloss, eines der sieben Weltwunder der Antike, thronte und den Schiffen den Weg in die Stadt gewiesen hat?

Abwechslungsreicher Urlaub

Von der Größe her soll die Bronzestatue des Sonnengottes ähnlich der Freiheitsstatue von New York gewesen sein, nur dass Helios auf einem höheren Sockel stand als Miss Liberty heute. So viel wissen wir. An welcher Stelle das Megawerk allerdings errichtet wurde, da tappen die Archäologen noch immer im Dunkeln.

„Die Wissenschaftler sind sich über den Standort uneinig. Man vermutet aber, dass die rund 30 Meter hohe Statue nicht am Hafen, sondern dort errichtet wurde, wo heute der Großmeisterpalast steht“, erzählt uns Reiseleiterin Katerina Gogou und zeigt Richtung mittelalterlicher Stadtmauer. Wir trösten uns mit Schnappschüssen von zwei anderen Standbildern, die heute die Hafeneinfahrt flankieren – der Elafos (Hirsch) und die Elafina (Hirschkuh), die beiden Wappentiere der Insel.

Rhodos zählt zu den beliebtesten griechischen Inseln. Feinsandige Strände, Kulturstätten aus unterschiedlichen Epochen, Nachtleben mit viel Party, aber auch ein von Touristen kaum entdecktes Insel-inneres – das Dodekanes-Eiland hat viele Gesichter. Als Insel des Helios gibt es für Urlauber sogar eine Schönwettergarantie bis in den November hinein.

Rhodos – bunt wie ein griechischer Vorspeisenteller

„Rhodos ist wie ein gemischter griechischer Vorspeisenteller, da findet jeder etwas nach seinem Geschmack“, bringt es Katerina Gogou auf den Punkt. Gerade zeigte sie uns noch auf dem Hügel Monte Smith die antike (griechische) Seite von Rhodos-Stadt inklusive Stadion, Amphitheater und den Überresten des Apollon-Tempels.

Wenige Fahrminuten und ein paar hundert Gehschritte weiter befinden wir uns schon hinter dicken mittelalterlichen Mauern und schlendern durch Gassen, die von prachtvollen Herbergen der Ordensritter gesäumt werden. Immer wieder gesellt sich zur Johanniter-Architektur eine byzantinische Kirche oder eine alte Moschee hinzu oder endet das Gassengewirr an einem kleinen Platz mit Brunnen.

Bewegte historische Vergangenheit

Rhodos hat viele Herren kommen und gehen sehen. Die Zeugnisse der bewegten Vergangenheit der Insel strahlen in der denkmalgeschützten Altstadt um die Wette, allen voran der majestätische Großmeisterpalast, der zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Insel zählt.

„Die italienischen Restauratoren haben es gut gemeint“, kommentiert Katerina Gogou mit einem Augenzwinkern den Wiederaufbau des Großmeisterpalastes, der durch eine Schießpulverexplosion Mitte des 19. Jahrhunderts zu großen Teilen zerstört wurde. Sie ergänzt: „Mussolini wollte sich eine imposante Sommerresidenz auf der Insel schaffen, da wurde nicht genau nach den alten Plänen rekonstruiert. Der heutige Großmeisterpalast ist größer als das Original“.

Trotz „Pfusch am Bau“ – die Ex-Residenz des Großmeisters ist absolut sehenswert. Soviel geballte Kultur muss erstmal sacken, am besten bei einer Erfrischung in einem der zahlreichen Straßencafés oder bei einem Einkaufsbummel durch die unzähligen Geschäfte der Sokrates Road.

Enge Gassen und weiße Häuschen

Gute Shoppingmöglichkeiten bietet auch ein weiterer Hotspot der Insel: Lindos. Mit den weißen Häuschen, den verwinkelten Gassen und der mächtigen Akropolis über den Dächern des Ortes, zählt es zu den schönsten Dörfern Griechenlands. Katerinas Tipp: „Am besten morgens Richtung Akropolis aufbrechen, weil es dann noch nicht zu heiß ist.“

Ein weiterer Grund, erst den Aufstieg einzuplanen und dann den autofreien Ort zu erkunden, ist die Tatsache, dass man sich leicht im Gassengewirr verliert, aber nicht, weil man orientierungslos wird, sondern weil die vielen kleinen Lädchen und die Terrassencafés immer wieder zu Stopps verleiten und man so die Zeit vergisst.

Souvenirjäger können sich in den kleinen Geschäften mit inseltypischen Produkten wie Honig, Olivenöl, Naturschwämmen und dem Tresterschnaps Souma eindecken. „Viele Produkte werden im Inselinneren produziert. Einen Besuch dort, aber auch des westlichen Teils der Insel, der vom Tourismus noch nicht entdeckt wurde, kann ich nur empfehlen. Pittoreske Dörfer mitten im Grünen, authentische Inselküche und gastfreundliche Menschen – Sie werden sich wundern“, verspricht Katerina Gogou. Sie muss es wissen, schließlich zeigt sie seit fast 30 Jahren Gästen aus aller Welt ihre Insel.

Infos:

Hoteltipps: Das Sentido Ixian All Suites (fünf Sterne) liegt direkt an einem kilometerlangen Kiesstrand. In der Nähe befinden sich viele Tavernen, Bars und Geschäfte sowie eine Bushaltestelle mit Verbindungen nach Rhodos-Stadt. Buchbar bei Thomas Cook Signature. Ideal für Städtereisende  ist das Smartline Semiramis. Das Vier-Sterne-Haus in Rhodos-Stadt ist bei Neckermann Reisen buchbar.

Ausflug: Tagestour nach Symi: Einst war das kleine Eiland fest in Schwammtaucher-Hand. Aus dieser Zeit stammen auch die vielen Herrenhäuser, die die Hafenpromenade säumen.

Strände: Der längste Strand ist der von Faliraki, der schönste der von Tsambika, der romantischste der nach dem Schauspieler Anthony Quinn benannte.

 

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