Ab 2019 soll die dreijährige Ausbildung der 200 Neuanwärter beginnen. Damit folgt die Polizei dem Senatsbeschluss, den Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) eingebracht hat.
„Bremen steht in Konkurrenz zu anderen Bundesländern, in denen die Einstellungszahlen deutlich angestiegen sind“, sagt Polizeisprecher Nils Matthiesen. Um dem gestiegenen Bedarf in Zukunft gerecht zu werden, seien nun die nötigen Kapazitäten geschaffen worden. Statt wie üblich bis Anfang Dezember können sich Interessierte nun bis zum 1. März 2019 bewerben.
Direkt zur Wasserschutzpolizei
„Außerdem wurde die Altersgrenze aufgehoben, sie liegt nun gemäß der Landeshaushaltsordnung bei 44 Jahren am Einstellungstag“, erklärt Matthiesen. Zudem ist eine frühzeitigere Spezialisierung als bisher möglich. Wer will, kann sich demnach explizit für eine nach dem Studium beginnende, sofortige Übernahme in die Wasserschutzpolizei Bremens bewerben.
Laut Matthiesen bewerben sich jährlich rund 2000 Menschen bei der Bremer Polizei. Etwa ein Fünftel davon würden das Prüfungsverfahren bestehen und seien damit geeignet für eine Ausbildung. Am häufigsten würden Bewerber beim schriftlichen Test durchfallen. „Um sich gerade auf diesen Test vorzubereiten, bietet die Bremer Polizei aber Termine und Gespräche mit Einstellungsberatern an“, betont Matthiesen.
Kritiker fordern noch mehr Beamte
Um die Frage, wie viele Beamte Bremen überhaupt braucht, hatte es auch in jüngster Zeit immer wieder Streit gegeben. Zuletzt forderte die CDU in ihrem Wahlprogramm für die Bürgerschaftswahl im kommenden Mai 2.800 Beamte – Kritiker wie etwa die Bremer Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordern gar 3.000 (WESER REPORT berichtete).
Im September dieses Jahres zählte die Polizei laut Innenressort insgesamt 2.458 Mitarbeiter. Im Oktober seien noch 89 Absolventen in Bremen dazugekommen. Diese Zahlen beziehen sich laut Innenressort-Sprecherin Rose Gerdts-Schiffler nur auf Vollzeitstellen. „Das heißt, es sind noch mehr Beamte im September am Start gewesen, da gerade auch viele Frauen bei der Polizei in Teilzeit arbeiten“, sagt Gerdts-Schiffler.
Bremen ist laut Innenressort auf dem richtigen Weg
Die Forderungen nach deutlich mehr Personal sieht die Sprecherin kritisch. „Es ist allein ausschlaggebend, wie viele Beamte wir an unserer Hochschule tatsächlich ausbilden können, denn Polizisten gibt es nicht auf dem freien Markt“, sagt Gerdts-Schiffler. Hier sei Bremen jedoch bereits auf dem richtigen Weg: Im kommenden Jahr werden voraussichtlich 140 ihre Ausbildung beenden und die Polizei verstärken, in 2020 weitere 160.