Von Insa Lohmann
Werbeslogans wie „Bei Technikfragen Tech-Nick fragen“, haben sich bei vielen ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Nun feiert der Saturn-Markt in der Bremer Innenstadt sein 30-jähriges Bestehen. Der Elektroriese möchte sich neu aufstellen und plant für die Zukunft, um sich gegen den wachsenden Konkurrenzdruck aus dem Internet abzugrenzen.
Fast täglich pendelt Karl Kosak derzeit noch für seinen Arbeitsweg von Hamburg nach Bremen. „Bremen ist eine schöne Stadt“, findet Kosak, der neue Geschäftsführer der Saturn Electro-Handelsgesellschaft Bremen, die mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt.
Von Vinyl bis Saugrobotern
Dabei sei der gebürtige Nordrhein-Westfale eigentlich „kein Saturn-Kind“, erklärt er. Kosak ist seit 35 Jahren im Einzelhandel tätig, sein Handwerk lernte er im Düsseldorfer Traditionskaufhaus Carsch-Haus von der Pike auf und durchlief bei bekannten Einzelhandelsgrößen wie Peek & Cloppenburg verschiedene Stationen bis hin zur Regionalleitung. Seine Erfahrung aus dem Textilhandel möchte er nun in Bremen einbringen.
„Ich sehe die Potenziale, die der Markt hat“, sagt der Geschäftsführer. Während zu Anfangszeiten des Geschäfts vor allem Schallplatten das Sortiment dominierten, ist 30 Jahre später das Angebot an Smart Watches, Fitnessarmbändern, Saugrobotern und großformatigen TV-Geräten besonders gefragt. „Aber Vinyl gewinnt wieder an Bedeutung“, sagt Kosak.
„Das ist ein Wachstumsmarkt“
Wichtig sei, möglichst früh die richtigen Trends zu erkennen, betont er. So habe man beispielsweise gerade im Markt in der Bremer Innenstadt einen Drohnenkäfig aufgebaut, in dem Kunden die unbemannten Luftfahrzeuge testen können.
Künftig möchte der neue Geschäftsführer in Bremen auch das Sortiment an Haushaltsgeräten erweitern, zudem soll die Abteilung für Computer, Drucker und Mobilfunk sowie die Produktpalette der Smart Home-Geräte weiter gestärkt werden. „Das ist ein Wachstumsmarkt“, ist Kosak überzeugt.
Handy-Reparatur im Laden
Auch in der Fokussierung auf den Kunden sieht Kosak „eine maßgebliche Veränderung“. Zu den bisherigen Services wie Garantieverlängerungen oder Strom- und Internetverträge soll im kommenden Jahr ein sogenannter Customer Experience Manager kommen, der die Bedürfnisse der Kunden analysieren soll, um gezielter auf deren Wünsche eingehen zu können und „auch ein Beschwerdemanager“ sei, wie der neue Geschäftsführer erklärt.
Bereits seit Anfang des Jahres gibt es bei Saturn deutschlandweit einen neuen Service: Der Elektrospezialist schickt Techniker zu den Kunden nach Hause, die die Geräte erklären und bei der Installation helfen.
Was zudem bislang nur wenige Kunden wissen: Direkt im Markt können sie Reparaturen an ihrem Mobiltelefon vornehmen lassen. „Das wird sehr gut angenommen“, sagt Kosak, der sich derzeit mit seinen Mitarbeitern auf das Weihnachtsgeschäft vorbereitet. „Das ist noch immer ein wichtiger Umsatzträger für uns“, so der Geschäftsführer.