Von Daniel Cottäus
Werder wagt die große Reise: Für sein Wintertrainingslager fliegt der Verein gleich zu Beginn des Jahres 2019 nach Südafrika. Vom 3. bis 12. Januar wird sich die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt in Johannesburg auf die Rückrunde vorbereiten und dort auch noch einige andere Termine auf dem Plan haben.
„Grundsätzlich ist es ein ganz normales Trainingslager“, erklärt Sportchef Frank Baumann auf Nachfrage der Deichstube, fügt dann aber an: „Es gibt dieses Mal aber gewisse Vorgaben.“ Das liegt daran, dass Werder die Reise in Kooperation mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) antritt.
„Der sportliche Aspekt klar im Vordergrund“
Sowohl Verein als auch DFL wollen den „Markt Südafrika“ für sich erschließen bedeutet: mögliche neue Einnahmequellen generieren. Da die DFL Werder bei der Reise finanziell unterstützt (Baumann: „Es gibt für diesen Zielmarkt einen Fördertopf“), wird in Johannesburg der eine oder andere PR-Termin mehr zum Programm gehören.
„Bei allen Entscheidungen, die wir getroffen haben, stand aber der sportliche Aspekt klar im Vordergrund“, betont Baumann, der sich im September vor Ort von den Bedingungen überzeugt hat. „Ich habe mir mehrere Kombinationen aus Hotel und Trainingsplatz angeschaut“, berichtet der Manager.
Informationen aus Wolfsburg eingeholt
Seine Wahl fiel letztlich auf das „The Fairway Hotel“, in dem während der WM 2010 die brasilianische Nationalmannschaft gewohnt hatte. Trainieren wird Werder unweit davon auf der Anlage des Randburg FC.
„Wir werden dort beste Bedingungen haben“, schwärmt Baumann, der sich vor der Entscheidung pro Südafrika auch bei seinen Kollegen in Hoffenheim und Wolfsburg informiert hat. Beide Clubs waren in der Vergangenheit mit der DFL schon nach Südafrika gereist – Hoffenheim hatte gar die gleiche Kombination aus Hotel und Platz. „Es war wichtig zu prüfen, wie die Spieler und Trainer die Situation erlebt haben“, sagt Baumann und hebt hervor: „Sie konnten nur Positives berichten.“
Zwei Mal Training pro Tag
Etwa 25 Spieler möchte Werder laut dem Sportchef mit nach Afrika nehmen. Diese werden sich vor Ort auch einige soziale Einrichtungen ansehen. „Das ist für die Spieler mal ein anderer Reiz“, weiß Baumann.
So wird Werder unter anderem das Safe-Hub Projekt von Amandla besuchen, das sich um die fußballerische und schulische Ausbildung von jungen Menschen – nicht nur in Afrika – kümmert. „Das ist neben dem sportlichen ein weiterer Aspekt der Reise.“
Trainieren werden die Bremer bis zu zweimal am Tag. Zudem ist mindestens ein Testspiel gegen einen namhaften Gegner aus der Region geplant.