Auf der jüngsten Sitzung des Dialogforums präsentierte der Gutachter der Landwirtschaftskammer seine Bewertung und plädierte dabei für die Variante nördlich von Deichhausen und nördlich des Deichs. Außerdem stellte der Verkehrsplaner die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung vor. Diese habe im wesentlichen die Ergebnisse der Studie aus dem Jahr 2009 bestätigt, heißt es in einer Presseerklärung der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr – Geschäftsbereich Oldenburg (NLStBV-OL).
Gegenstand des Dialogforums ist die Untersuchung von drei Varianten der Trassenführung für die letzten fünf der insgesamt 13 Kilometer langen Strecke zwischen Harmenhausen und der A281 auf Bremer Gebiet. Außerdem werden drei Varianten des Anschlusses an die L875 betrachtet (Vollanschluss, Teilanschluss, kein Anschluss).
Gravierende Eingriffe für Betriebe
Laut Mitteilung von Joachim Delfs, Leiter des Geschäftsbereichs Oldenburg der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, präsentierte Renko Eilts die Ergebnisse der landwirtschaftlichen Betroffenheitsanalyse. Er habe anhand einer differenzierten Methode nachgewiesen, dass die Betroffenheit der landwirtschaftlichen Betriebe bei den in Frage kommenden drei Trassen in Deichhausen für einzelne Betriebe gravierend sei. „Im Vergleich schneidet die Variante 3 nördlich von Deichhausen und nördlich des Deiches am besten ab.“
Durch frühzeitige Flächenankäufe der NLStBV-OL könnten später im Verfahren aller Voraussicht nach Flächen angeboten werden, die den Flächenverlust der landwirtschaftlichen Betriebe kompensieren werden, so Sebastian Mannl (NLStBV-OL).
Verlagerung der Verkehre
Als zweiter Sachverständiger trat der Verkehrsplaner Theo Janßen, Ingenieurgruppe IVV, auf. Eine Verlagerung der Verkehre aus dem Bestandsnetz auf die B212n werde in allen Varianten erreicht. Die Ausprägung sei jedoch von der Lage und der Gestaltung der Anschlussstellen abhängig.
Wie bereits aus früheren Untersuchungen bekannt, entstünde durch einen Vollanschluss der L875 (Stedinger Landstraße) eine attraktive Alternative zur Route über die Stromer Landstraße. Gleichzeitig würde aber der Delmenhorster Norden deutlich stärker mit Verkehr belastet.
Die Beiträge der Gutachter sollen in Kürze auf der Projekthomepage der NLStBV-OL veröffentlicht werden. Im November sollen im Dialogforum Umweltuntersuchungen und Lärmberechnungen vorgestellt werden. Der Trassenvergleich soll im 1. Halbjahr 2019 abgeschlossen werden.