Winzige Balkone, detaillierte Dächer und Miniatur-Erker – alles was in der Wirklichkeit mehr als einen Meter groß ist, findet sich auch in den Modellbauten von Bremen wieder. Und davon gibt es im Bauressort jede Menge: In einer eigenen Werkstatt beschäftigt sich ein Modellbauer seit fast 30 Jahren damit, die Hansestadt winzig und detailgetreu nachzubauen.
Das aktuellste Projekt: Ein Nachbau der Gartenstadt am Werdersee im Maßstab 1:500. Für die Bauten werden verschiedene Quellen genutzt: Gebäudepläne, Grundstückspläne, Luftbilder und nicht zuletzt eigene Beobachtungen und Messungen vor Ort. Zunächst werden die Grundstücke auf einer Platte abgemessen und gekennzeichnet, dann folgen die in Einzelarbeit hergestellten Gebäude und das umliegende Gelände.
Überseestadt im Konferenzraum
Die Ergebnisse sind jedoch nicht immer nur einzelne Viertel oder Quartiere, es geht auch eine Nummer größer: Im Foyer des Siemens-Hochhauses etwa ist der gesamte Stadtkern detailgetreu nachgestellt. „Hier wird auch immer wieder nachgebessert – ganz neu sind etwa das City-Gate oder das August-Kühne-Haus“, erklärt Bauressort-Sprecher Jens Tittmann.
Ein weiteres Riesen-Modell ist ein Nachbau der Überseestadt – beheimatet in einem Konferenzraum des Gebäudes. „Der Modellbau hat hier im Haus eine lange Tradition – auch wenn früher natürlich noch mehr Wert auf die kleinen Häuschen aus Gips gelegt wurde“, sagt Tittmann.
Werkstatt mit langer Historie
Bis vor einigen Jahren werkelten in der hauseigenen Werkstatt noch mehrere Mitarbeiter – mittlerweile ist es nur noch einer. „Das liegt vor allem daran, dass Architekturbüros für ihre modernen Projekte ja meist selber Modelle erstellen, oft natürlich auch schon als digitalen Entwurf“, so Tittmann.
Gerade das macht die Modellbauwerkstatt im Siemens-Hochhaus aber so besonders. Die vollen Schränke zeigen Bremens Vergangenheit und Gegenwart – zum Anfassen.