Laut einer Studie der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB) haben in diesem Jahr weniger Patienten länger als drei Tage auf eine Untersuchung gewartet als im Vorjahr. Auch die Zufriedenheit mit den Medizinern ist demnach gestiegen. Symbolfoto: Schlie
Wartezeiten

Bremer kommen wieder schneller zum Arzt

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Für viele Bremer Patienten ist es immer wieder ein Aufregerthema: das Warten auf einen Arzttermin. Die Wartezeiten in der Hansestadt haben durchschnittlich allerdings abgenommen.

Eine Studie der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB) belegt dies: So gaben 34 Prozent der Befragten an, in diesem Jahr länger als drei Tage auf einen Termin gewartet zu haben. Damit liegt Bremen unter dem Bundesdurchschnitt (39 Prozent). Im Vorjahr hatte es bei 45 Prozent der befragten länger als drei Tage gedauert.

„Die Nachfrage nach Arztterminen wächst allgemein sehr stark“, sagt Christoph Fox, Sprecher der KVHB. Für ihn stellt sich die Lage in Bremen aber relativ gut dar. „Bundesweit liegt Bremen im Mittelfeld, was die Ärzteversorgung angeht“, sagt er.

Servicestelle wird besser angenommen

Um die Terminsuche zu erleichtern, stehen Versicherten Angebote wie die Terminservicestelle zur Verfügung. Diese wird seit 2016 betrieben und gewinnt mittlerweile immer mehr an Bekanntheit. „2017 haben insgesamt 3.150 Patienten die Servicestelle kontaktiert, im ersten Halbjahr 2018 waren es bereits 3.000“, bilanziert Fox.

Die positive Tendenz lässt sich auch an weiteren Ergebnissen der Befragung ablesen: So gaben 21 Prozent der befragten Bremer an, zuletzt „ohne Terminvereinbarung“ in die Arztpraxis gekommen zu sein – 2017 waren es dagegen nur elf Prozent. Auch die Zufriedenheit der Bremer Patienten ist gestiegen: 21 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen das Warten auf den letzten Termin zu lange gedauert habe. 24 Prozent waren es noch im Vorjahr.

Hausarzt-Engpässe drohen

Trotz der Verbesserungen sieht KVHB-Sprecher Fox weiteren Bedarf. „Gerade bei den Hausärzten könnte es in Zukunft zu Engpässen kommen“, sagt Fox. 2017 gab es rund 366 Hausärzte in Bremen, was einen Versorgungsgrad von 107 Prozent ergibt.

„In Zukunft wird die Quote sinken. Darum plädiert die KVHB dafür, dass Bremen eine medizinische Fakultät bekommt“, sagt Fox.

KVHB will kein neues Terminservice-Gesetz

Den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), mit einem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) für weniger Wartezeiten zu sorgen, lehnt der KVHB strikt ab. Mit dem Gesetzentwurf sollen die Aufgaben der Terminservicestellen erweitert und das Mindestsprechstundenangebot der niedergelassenen Ärzte erhöht werden.

In einer Resolution fordert die KVHB den Bundestag auf, alle Eingriffe in den Praxisablauf aus dem Gesetz zu entfernen.

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