Die Vorfreude war groß, der Ansturm ebenfalls: Rund 100 Bremer standen bei knackigen November-Temperaturen auf dem im Nebel gehüllten Marktplatz, warteten sehnsüchtig auf ein Stück der begehrten Backware, dem Bremer Klaben. Doch er kam nicht.
Die Domuhr schlug 11 Uhr, eigentlich das Startsignal für den Klabenanschnitt, der Startschuss zur Klabensaison. Von der 100 Meter langen Leckerei: keine Spur. Obermeister der Bäckerei-Innung Peter Büser wurde unruhig: „Das gab es noch nie, aber was willst du machen? Gute Miene zum bösen Spiel, schätze ich.“
Dann der erlösende Anblick
Auch in der Schlange wurden die ersten nervösen Stimmen laut. „Das habe ich noch nie erlebt“, sagte eine ältere Dame. Doch die Klagen über den verspäteten Klaben hielten sich im Zaum. Die Meisten warteten geduldig. Bis auf einmal ein Krankenwagen mit Blaulicht und Sirenen am Marktplatz entlang fuhr.
Köpfe drehten sich. Jemand sagte: „Da kommt der Klaben!“ Großes Gelächter. Peter Büser beschwichtigend: „Der müsste gleich um die Ecke kommen, der steckte im Stau.“ Und dann wirklich, der erlösende Anblick: Der Klaben-Lkw fuhr um die Ecke – etwa 20 Minuten später als geplant. Applaus und Jubel gingen durch die Menge.
Nachdem der Klaben schön portioniert auf der Theke aufgereiht war, der große Moment: Peter Büser konnte endlich den ersten Klaben anschneiden. Damit ist die Klabensaison – wenn auch mit kleiner Verzögerung – offiziell eröffnet!