Das Problem ist altbekannt, taucht in Bremen aber trotzdem immer wieder auf: Müllberge, wohin das Auge blickt. Alte Möbel, Autoteile, Pappe, Sperrmüll und Metall vermischt mit gelben und blauen Säcken, die aufplatzen und ihren Inhalt über den Boden verteilen.
Besonders betroffen: Ganze Straßenzüge in Gröpelingen, das Parzellengebiet Walle/Gröpelingen und die Neustadt. „Das Problem ist in den letzten Jahren leider immer größer geworden“, sagt Insa Nanninga aus dem Vorstand der Bremer Stadtreinigung. Darum werde es jetzt Zeit, mit einigen Neuerungen dagegen vorzugehen, sagt sie.
Auch Hauptstraßen betroffen
Wer auf dem Pappelweg stadtauswärts unterwegs ist, stößt immer wieder auf vermüllte Grünstreifen – offenbar wird hier besonders gerne Müll an unauffälligen Ecken abgeladen.
Allerdings wird es auch in enger besiedelteren Quartieren in der Umgegend nicht besser: Am Mittelwischweg, am Schwarzen Weg und an der Wummensieder Straße finden sich immer wieder große Mengen an Unrat, der sich durch den Wind verteilt. Aber auch an großen Verkehrsadern wie der Gröpelinger Heerstraße sind herumliegende Müllsäcke nicht selten.
Umweltressort will „saubere und sichere Stadt“
Die Bremer Stadtreinigung will nun mit systematischeren Kontrollen und verstärkten Ermittlungen besser als bisher gegen Umweltsünder vorgehen. „Viele nutzen das Abfallsystem einfach nicht richtig“, sagt Ronny Meyer.
Oftmals würden in den „Problembezirken“ zu wenig oder gar keine Mülltonnen angemeldet, erklärt der Staatsrat des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr. Das Ressort hat daher bereits in diesem Frühjahr das Projekt „Sichere und saubere Stadt“ gestartet.
Mehr Kontrolleure, mehr Berater
Dieses wird jetzt ausgeweitet: Ein „Ermittlungsteam für illegale Ablagerungen“ wird von vier auf fünf Mitarbeiter erhöht, die Kundenberatung vor Ort wird von zwei auf sieben Mitarbeiter aufgestockt. „Wir wollen in den Quartieren vor Ort Präsenz zeigen. Das heißt, unsere Ermittler klingeln auch an Türen, um mit den Leuten zu reden oder versuchen anhand des Abfalls auf die Verursacher zu schließen“, sagt Insa Nanninga.
Mit gechipten Mülltonnen sollen zudem die Verursacher von überfüllten Tonnen gefunden werden. Die Stadtreinigung will mehr Bewusstsein für die richtige Entsorgung schaffen. „Darum arbeiten wir zur Zeit an einer neuen Öffentlichkeitskampagne, um die Bremer für das Thema zu sensibillisieren“, sagt Nanninga.