Vermutlich nicht. Auf die „bildlichen“ Spuren von Gräfin Sibylla Elisabeth haben sich in den vergangenen Wochen zwei Delmenhorster Schülerinnen gemacht.
Die Idee dafür kam von Herta Hoffmann, die viele Jahre als Lehrerin am Max-Planck-Gymnasium tätig war und jetzt im Rahmen ihrer Dissertation an der Universität Oldenburg der Gräfin historisch ein Gesicht geben möchte. Sie hat ihre Kollegin im Fach Kunst, Kathryn Michalzki gefragt, ob sie Schüler kennt, die Interesse daran haben, Porträts von Gräfin Sibylla Elisabeth zu malen – obwohl ihr Antlitz eigentlich nicht bekannt ist.
„Es gibt ein Gruppengemälde der Grafenfamilie und wir vermuten, dass Sibylla links am Bildrand steht. Sie scheint schwanger zu sein und schaut den Betrachter leicht von der Seite an. Wir nehmen allerdings nur an, dass sie es ist“, betont Herta Hoffmann.
Zwei Schülerinnen gaben der Gräfin Sibylla offiziell ein Gesicht
Den Auftrag der Pädagogin, der Gräfin nun offiziell ein Gesicht zu geben, haben die beiden 18-jährigen Schülerinnen Julia Kronhardt und Dana Büttgenbach angenommen. Mit Erfolg.
Die jungen Frauen haben Sibylla in Kleider der Renaissance gehüllt und sich bei ihrem Gesicht sowohl an dem Familiengemälde als auch an Abbildungen ihrer Kinder, insbesondere von Christian IX orientiert. „Die Nase stammt von Christian, aber ihre Gesichtsform ist etwas spitzer“, sagt Julia Kronhardt. Sie hat die Gräfin mit Blei- und Buntstiften gezeichnet. Ihre Mitschülerin Dana Büttgenbach hat sich indes für die Aquarelltechnik entschieden. Auf beiden Porträts trägt Sibylla reich verzierte Kleider.
Die beiden Bilder der Schülerinnen möchte Herta Hoffmann in ihre historische Arbeit über die Gräfin Sibylla Elisabeth integrieren. Eine Publikation ist im Rahmen der Reihe „Oldenburger Forschungen“ des Isensee-Verlags geplant.