Glühwein: „Auch der Rest muss schmecken“

Für einen, der sonst mit den ganz edlen Tropfen zu tun hat, ist das eher ungewöhnlich, wie Karl-Josef Krötz selbst sagt: „Ich hätte nie gedacht, dass wir so viel mit Glühwein am Hut haben, aber jetzt ist er schon zu einem richtigen Kultgetränk geworden“.

Davon können sich die Kunden täglich auf dem Weihnachtsmarkt überzeugen: Sowohl am Marktplatz als auch auf dem Schlachte Zauber ist der Ratskeller mit eigenen Ständen vertreten und verkauft den Glühwein aus eigener Produktion.

„Ein Glühwein muss ruhen“

Und woran erkennt man guten Glühwein? „Wenn nur noch ein kleiner, kalter Rest im Glas übrig ist, sollte dieser immer noch sehr gut nach richtigem Wein schmecken“, sagt Krötz. Das Geheimnis: Der Grundwein, welcher gewürzt wird, muss von guter Qualität sein. „Außerdem sagt man, ein Glühwein muss ruhen, das heißt er sollte harmonisch sein, nicht zu süß und nicht zu sauer“, sagt der Experte.

Die richtige Mischung zu finden, kostet jedes Jahr sehr viel Mühe: „Wir verbringen sehr viel Zeit damit, denn der Wein soll ja auch jedes Jahr anders schmecken“, sagt Krötz. Zudem gibt es einige strenge Vorgaben, um Glühwein verkaufen zu dürfen: So muss der Alkoholgehalt etwa über sieben Prozent betragen, zum Süßen darf nur Zucker zugegeben werden, kein Wasser oder Traubensaft.

Je kälter, desto roter der Wein

Für die beiden Stände ist Jan Kampe zuständig. Er merkt schon jetzt, dass die Weihnachtsmärkte auch in diesem Jahr sehr gut besucht sind. „Es ist ein unglaublicher Tourismustrend, die Besucher werden immer mehr“, sagt er. Sein 28-köpfiges Team hat daher alle Hände voll zu tun. „Hier wird auf jeden Fall keinem langweilig“, sagt Kampe.

Und welcher „Feuerzauber“ kommt bisher am besten an? Glühwein auf Weißweinbasis sei bisher der Renner, sagt er. „Aber die Erfahrung zeigt: Wenn es kälter wird, scheinen die Leute eher Rotwein zu bevorzugen.“