Jeder, der regelmäßig von oder nach Bremen pendelt, kennt das Gefühl: Man wartet und wartet, der Zug kommt nicht und oft bleiben auch die nötigen Informationen aus. Aber wie sieht es mit der tatsächlichen Pünktlichkeit aus? Vergleicht man die Werte der Deutschen Bahn, Nordwestbahn und Metronom wird schnell klar: Auf sehr vielen Strecken hat es 2018 mehr Verspätungen als im Vorjahr gegeben.
Für die Deutsche Bahn gilt ein Zug erst ab der sechsten Minute nach der planmäßigen Ankunftszeit als verspätet. Erst kürzlich gab die Bahn bekannt: 2018 kamen 94 Prozent der Züge im Nahverkehr pünktlich, im Fernverkehr dagegen nur 74,9 Prozent. Für einzelne Bahnhöfe, Regionen oder Linien gibt der Konzern allerdings keine Daten heraus. Die Begründung: „Regelmäßige Schwankungen machen kurzfristige und tagesaktuelle Betrachtungen nicht aussagekräftig“.
NWB-Züge kommen durchschnittlich später
Die regionalen Anbieter werden auf Nachfrage konkreter. So sind auf den vier Regio-S-Bahn-Linien der Nordwestbahn (NWB), die durch oder nach Bremen führen, die Pünktlichkeitswerte deutlich gesunken. Der RS1 (Bremen Farge – Verden) kam zu 88,79 Prozent pünktlich (2017: 89,24 Prozent), der RS2 (Bremerhaven – Twistringen) zu 80,25 Prozent (2017: 82,42). Der RS3 (Bad Zwischenahn – Bremen Hbf) kam zu 86,83 Prozent pünktlich (2017: 88,66 Prozent).
Noch deutlicher ist der Trend beim RS4 (Nordenham – Bremen): Hier kamen 83,92 Prozent pünktlich, 2017 waren es 88,53 Prozent. Bei der Regio-S-Bahn gilt ein Zug schon nach drei Minuten als verspätet. Grund für 80 Prozent der Verspätungen seien infrastrukturelle Probleme, sagt ein NWB-Sprecher.
Metronom liefert ähnliches Bild
Die Metronom Eisenbahngesellschaft liefert nur Zahlen für 2018: Auf der Linie RE4 kamen 89 Prozent der Züge pünktlich, auf der RB41 87 Prozent. Die Strecken verlaufen zwischen Bremen und Hamburg.