Die Innenstadt neu zu beleben und gestalten war das Ziel eines städtebaulichen Kurses an der Jade Hochschule Oldenburg. Elf Studenten meldeten sich. In fünf Gruppen aufgeteilt, machten sie sich auf den Weg nach Delmenhorst um den Bereich zu erkunden.
„Den ersten Vorlesungstag verbrachten wir hier“, erklärt Architekt Jürgen Reiners, Dozent des Kurses. Die Studenten sollten ein Gefühl für den Bereich bekommen und erklommen den Kirchturm, um auch von oben einen Blick darauf zu werfen.
Kaum Grenzen gesetzt
Bei der Umsetzung der Aufgabe, waren den Studenten kaum Grenzen gesetzt. Bestehende Bebauungspläne sollten der freien Gestaltung und dem studentischen ‚Blick von außen‘ nicht im Wege stehen. Lediglich die Einbindung von ausgewählten Bestandsbauten, eine gute räumliche Gliederung sowie Vernetzung und eine möglichst hohe Nutzungsmischung waren Vorgabe von Reiners.
Nach der Besichtigung ging es daran, die unterschiedlichen Konzepte für das „Marienquartier“ zu entwickeln. Die fünf Entwürfe ähneln sich in einigen Punkten zwar, sind dennoch komplett unterschiedlich. Im Schnittpunkt der Sichtachse zwischen den beiden Kirchen mit der Achse zwischen Bahnhof und Rathausplatz entstand bei einigen Gruppen ein Platz beziehungsweise ein Zentrum des Quartiers.
Delme im Blickpunkt
Auch im Blickpunkt der Studenten: die Delme. „Bei unserem Besuch ist uns aufgefallen, dass man das Wasser kaum wahrnimmt und es kaum Aufenthaltsqualität gibt“, sagte einer der angehenden Architekten bei der Vorstellung der Arbeiten. Vier der Entwürfe legten auf die Öffnung der Delme großen Wert. Der Entwurf „Delmenhorst zwischen grün und blau“ berücksichtigt sogar die Möglichkeit, auf dem Wasser zu wohnen.
Insgesamt wurde bei allen fünf Entwürfen viel Wohnraum geschaffen. Dennoch sollten auch kulturelle Angebote nicht zu kurz kommen. So wurden auch Veranstaltungszentren, Kindertagesstätten und reichlich Mischbauten, die Platz für Cafés und Restaurants bieten, berücksichtigt.
Stadtbaurätin schaut genau hin
Über den Einsatz der Studenten freute sich besonders Stadtbaurätin Bianca Urban. Nachdem sich vor eineinhalb Jahren die Planungen für das St.-Josef-Stift erübrigt hatten, wurden noch keine weiteren Planungen für den Bereich aufgegriffen, so Urban. Mit den Konzepten gebe es nun vielfältige Ideen, wie man mit dem Areal umgehen könnte. „Seitens der Verwaltung werden wir uns die Konzepte nun genau anschauen“, erklärt die Stadtbaurätin.
Die Konzepte können bis Freitag im Horst zu den Öffnungszeiten, montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr, besichtigt werden.