170 Jahre ist es her, da prangerte der Hamburger Theologe Johann Hinrich Wichern im Hörsaal der Bremer Gelehrtenschule die Zustände am Bremer Buntentor an. Er sprach von „einem Leben in Kot und Unrat, in Lumpen und Ekel“ und forderte mehr Engagement von Seiten der Bürger. Mit Erfolg: Nur wenige Tage später, am 4. Februar 1849, gründeten 60 Bremer Bürgerinnen und Bürger einen Verein, um der notleidenden Bevölkerung zu helfen: die Innere Mission.
Heute zählt das kirchlich-diakonische Unternehmen 670 Mitarbeiter, die sich in den Bereichen Wohnungslosenhilfe, Psychosoziale Hilfe, Beratung, Leben im Alter, Flucht und Migration sowie Kinder- und Jugendhilfe engagieren. In den vergangenen Jahren war die Arbeit des Vereins noch davon geprägt, nach Bremen geflüchtete Menschen aufzunehmen und zu versorgen. „Jetzt müssen wir uns verstärkt darum kümmern, diese Menschen nachhaltig in unsere Gesellschaft zu integrieren“, sagt Rolf Klauner, kaufmännischer Vorstand der Inneren Mission.
Situation der Obdachlosen im Fokus
Einen anderen Schwerpunkt sieht er in der Situation der Obdachlosen in Bremen, die immer stärker von Ausschluss und Verdrängung betroffen sind. „Durch die verschärfte Nachfrage im sozialen Wohnungsbau wird es gerade für Wohnungslose schwieriger, sich eine Zukunft in den eigenen vier Wänden aufzubauen“, sagt Klauner. Darum solle in Zukunft noch mehr Hilfe in den Bereichen Streetworkarbeit, Notunterkünfte und medizinische Versorgung geleistet werden.
Ihren Geburtstag wird die Innere Mission im Sommer feiern, wenn Sie zu ihrem Jahresempfang einlädt.