SPD-Politiker Hans-Peter Hölscher leitet den Regionalausschuss und sitzt im Beirat Hemelingen. Foto: Bollmann
Interview

Hölscher: „Wir brauchen zwei, drei Bilder“

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Der Regionalausschuss-Vorsitzende Hans-Peter Hölscher spricht im Interview über den Volksentscheid zur Rennbahn. Er präferiert einen Mix aus Wohnungsbau und Naherholungsgebiet für das Gelände

Weser Report: Herr Hölscher, am kommenden Donnerstag berät die Bürgerschaft über das Volksbegehren der Bürgerinitiative gegen eine Bebauung der Rennbahn. Am 26. Mai kommt es voraussichtlich zum Volksentscheid. Dann sind die Bürger gefragt. Was sagen Sie denen?

Hans-Peter Hölscher: Auf Luftaufnahmen sieht die Rennbahn wie eine riesige Grünfläche aus, aber das Gelände ist nur eine riesige Wiese, es ist kein Biotop, keine ökologisch nachhaltige Fläche.

Was planen Sie?

Der Regionalausschuss der Beiräte Vahr und Hemelingen schlägt vor, auf der einen Hälfte des Geländes Wohnungen zu bauen und die andere zur Naherholung zu nutzen. Die Menschen wollen Grün, aber wir brauchen dringend preiswerten Wohnraum, auch für Menschen mit niedrigem Einkommen. Und in Achim-West entsteht ja ein Gewerbegebiet, auch Amazon will sich in Achim ansiedeln. Viele der Menschen, die dort arbeiten werden, könnten dann im Rennbahn-Quartier wohnen und würden in Bremen Steuern zahlen. Das Rennbahn-Gelände ist 35 Hektar groß. Die Fläche kann man teilen, und dann haben wir ein Angebot für beide Seiten.

Ursprünglich wollte die SPD zwei Drittel der Fläche bebauen und so 1.000 bis 1.200 Wohnungen errichten. Plant sie nun weniger Wohnungen?

Der Regionalausschuss geht davon aus, dass man auch auf der Hälfte der Fläche 1.000 bis 1.200 Wohnungen unterbringen kann und zwar so, dass es immer noch ein attraktives Quartier wird. Vielleicht etwas mehr verdichtet als ursprünglich gedacht.

Und in höheren Häusern?

Hochhäuser haben wir ausgeschlossen.

Bleibt denn noch Platz für Einfamilienhäuser?

Wir wünschen uns einen Mix aus Einfamilienreihenhäusern, aus Doppelhäusern, Geschosswohnungen und sozialem Wohnungsbau. Wir stellen uns vor, dass man auf dem Gelände auch ein Studentenwohnheim unterbringen kann oder Appartements für Auszubildende. Kleine Wohnungen eben. Dann kämen wir auf die Gesamtzahl von 1.000 bis 1.200 Wohnungen.

Geplant war ja mal die Vergabe in Erbpacht.

Wir wollen die Grundstücke entweder in Erbpacht vergeben oder an stadteigene Wohnungsunternehmen, also an Brebau oder Gewoba. Denn wir sind ja nicht unmittelbar dem Gewinnstreben verpflichtet, sondern schaffen vor allem etwas für die Daseinsvorsorge der Menschen.

Was passiert, wenn die Bürgerinitiative gewinnt?

Dann beginnt ein neuer Planungsprozess, weil man nicht weiß, ob man das Gelände so belässt oder dort einen Park anlegt oder dort eine Eventhalle baut? Allerdings vergehen auch zwei, drei Jahre, bis man mit dem Bau von Wohnungen anfangen könnte.

Bei 1.000 Wohnungen brauchen Sie ein Verkehrskonzept.

Eine Idee geht davon aus, dass man den individuellen Autoverkehr möglichst gering hält und man Quartiersgaragen baut. Auch Carsharing muss man anbieten und eine Fahrradstation, wo man auch Lastenfahrräder ausleihen kann. Natürlich muss auch ein Bus durchs Quartier fahren.

Und Kitas, Schulen?

Kitas brauchen wir auf jeden Fall. Für eine Grundschule müssen wir zumindest eine Fläche freihalten. Und die KSA-Oberschule und die Oberschule in Sebaldsbrück sollen ausgebaut werden.

Wie wollen Sie die Bremer für eine Bebauung gewinnen?

Das wird schwierig. Wir haben ja keine Bilder, die zeigen, wie das neue Quartier aussehen könnte. Wir wollten ja keine Vorgaben machen, sondern die Bürger an der Planung beteiligen. Aber zwei, drei Bilder, wie es aussehen könnte, brauchen wir jetzt. Nur mit Sprechen können wir die Menschen nicht überzeugen. Wenn es zum Volksentscheid kommt, erhält ja jeder Haushalt von der Stadt ein Faltblatt mit den Informationen darüber.

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