Johannes Eggestein hatte die Bremer, die sich gegen den Tabellenletzten extrem schwer taten, zunächst in Führung gebracht (64.). Mikael Ishak glich in der Schlussphase für die Nürnberger aus (87.).
Werder-Trainer Florian Kohfeldt hatte sich in der Innenverteidigung mal wieder für Milos Veljkovic entschieden. Der Serbe verdrängte Sebastian Langkamp nach zwei Spielen auf die Bank. Als Sechser startete Nuri Sahin für den gelbgesperrten Philipp Bargfrede. Milot Rashica und Martin Harnik sollten im Angriff neben Max Kruse für Wirbel sorgen.
Nichts zu sehen von Spielfreude
Aber davon war bei Werder Bremen in der ersten Hälfte überhaupt nichts zu sehen. Nichts war mehr übrig von der Spielfreude, die die Bremer beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt an den Tag gelegt hatten. Ja, die Bremer hatten mehr Ballbesitz, aber wussten damit relativ wenig anzufangen und kamen gar nicht erst in die gefährliche Zone.
Die ersten Chancen, wenn man sie so nennen will, hatten die Nürnberger. Matheus Pereira zog zweimal aus der zweiten Reihe ab, schoss dabei erst den eigenen Mann ab (14.) und feuerte dann den Ball Richtung Oberrang (16.). Die gefährlichste Szene hatte derweil gar nichts mit Fußball zu tun. Club-Torhüter Christian Mathenia räumte bei einer Flanke Harnik und zwei eigene Spieler ab.
Allen Grund unzufrieden zu sein
Nach kurzer Behandlungspause konnten aber alle vorerst weitermachen (20.). Nürnberg wurde danach etwas stärker. Ein Querschläger von Niklas Moisander nach einer Ecke der Gastgeber blieb aber unbestraft (25.), außerdem verpasste Hanno Behrens nach einer Flanke von Tim Leibold am langen Pfosten knapp (31.).
Und Werder? Kam einzig durch Maximilian Eggestein einmal annähernd gefährlich in den Strafraum. Sein Abschluss wurde aber von Ewerthon zur Ecke geblockt (39.).
Trainer Florian Kohfeldt hatte allen Grund unzufrieden zu sein, und wer den Coach am Spielrand meckern sah, konnte sich vorstellen, dass es in der Halbzeit in der Kabine laut geworden sein dürfte. Zur zweiten Hälfte brachte Kohfeldt dann Johannes Eggestein und Josh Sargent für Harnik und Rashica.
Augustinssons Glanzstück
Und mit den beiden Youngstern kam dann auch Feuer ins Spiel – Schuld daran waren aber die Fans. Weil Werder-Anhänger Pyrotechnik zündeten und das halbe Spielfeld vernebelten, unterbrach Schiedsrichter Robert Kampka schon kurz nach Wiederanpfiff die Partie.
Viel schöner war dann die Szene in der 64. Minute – denn jetzt klingelte es! Nach einem Schussversuch von Sahin landete der Ball im Strafraum bei Ludwig Augustinsson, der leitete per Fallrückzieher (!) weiter auf Johannes Eggestein, der wiederum unbedrängt am langen Pfosten vollstreckte – 1:0 für Werder. Für Eggestein war es sein zweites Saisontor.
Veljkovic kann Ishak nicht stoppen
Werder war jetzt deutlich besser drin im Spiel – doch wie aus dem Nichts dann die große Chance für Nürnberg: Pereiras Schuss wehrte Werder-Keeper Jiri Pavlenka nach vorne ab, und der heranrauschende Hanno Behrens schoss aus kürzester Distanz am Tor vorbei. Da hatte Werder mächtig Glück (72.).
Das Spiel war danach ausgeglichen, höchstens mit Halbchancen auf beiden Seiten – und dann kam Mikael Ishak. Kaum war der Nürnberger Stürmer eingewechselt, musste Pavlenka hinter sich greifen. Pereira hatte den Schweden steil geschickt, der entwischte Veljkovic und ließ Werders Torhüter mit seinem Abschluss ins lange Eck keine Chance (87.). 1:1 war der Endstand.
Wie schon in der Hinrunde klaute Nürnberg Werder mit einem Tor in der Schlussphase zwei Punkte. Aber den Sieg hatten die Bremer an dem Tag auch nicht verdient – vor allem nicht nach der sehr schwachen ersten Halbzeit.