Die Fans auf der Osttribüne hatten ihre tolle 120 Jahre-Choreographie kaum beendet, da konnten sie gleich mit dem Feiern weitermachen. Keine fünf Minuten waren gespielt, da setzte Max Kruse per Hacke Davy Klaassen ein. Der Niederländer spielte sofort steil auf Milot Rashica. Der schnelle Stürmer behielt die Ruhe, verlud mit einem Haken seinen letzten Verfolger und Torwart Gregor Kobel und schoss zum 1:0 ein. Das sah ebenfalls nach Choreographie aus.
Augsburg versucht sich als Party-Crasher
Wer nun gedacht hatte, die Feier würde einfach so weitergehen, sah sich getäuscht. Denn Augsburg hatte durchaus eigene Ambitionen und versuchte sich als Partycrasher. Werders Hintermannschaft geriet gehörig in Unordnung und hatte einige Male Glück, dass die schnellen FCA-Stürmer noch in letzter Sekunde gestoppt werden konnten.
Eine Standardsituation war Ausgangspunkt für den nächsten Jubelsturm. Augustinssons Freistoßflanke landete bei Kruse. Der Kapitän leitete weiter zu Johannes Eggestein, der für Nuri Sahin in die Startelf gekommen war und in aller Ruhe vollstreckte – 2:0 (27.).
Rashica trifft erneut
Der Jubel war noch nicht ganz abgeflaut, da schwoll er erneut zum Orkan an. Wieder hatte Klaasen Rashica auf die Reise geschickt. Als alle mit einer Flanke rechneten, dribbelte der Bremer erneut einen Verteidiger aus und schlenzte den Ball wunderbar ins lange Eck – 3:0, wieder ein Traumtor.
Doch Augsburg blieb gefährlich. Noch vor der Pause musste Jiri Pavlenka zweimal in höchster Not gegen Gregoritsch (40.) und Finnbogason (43.) retten. Insbesondere Philipp Bargfrede, der sich bei Augsburger Ballbesitz in die Abwehrkette eingliederte, sah dabei nicht gut aus.
Rashica verletzt raus
Traumtorschütze Rashica war zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr auf dem Platz. Offenbar zwickte der Rücken. Kohfeldt brachte für ihn nach 35 Minuten Kevin Möhwald.
Die zweite Hälfte verlief dann deutlich weniger spektakulär. Werder zog sich ein paar Meter zurück, stand jetzt kompakter und verlegte sich aufs Kontern. Dabei fehlte allerdings die letzte Schärfe. Angesichts des Spielstandes und der 120 Minuten von Dortmund in den Knochen war das allerdings durchaus verständlich.
Pizarro kommt
Richtig laut wurde es im zweiten Durchgang erst als Claudio Pizarro zur Einwechselung lief. Sein Auftritt fehlte noch für eine komplette Werder-Party.
Und irgendwie war „Pizza“ dann auch daran beteiligt, dass Kevin Möhwald nach 83 Minuten der Ball vor die Füße fiel. Mit einem präzisen Schuss ins linke untere Eck besorgte er das 4:0.
Werder: Pavlenka – Selassie, Langkamp, Moisander, Augustinsson – Bargfrede – M. Eggestein, Klaassen – J. Eggestein (77. Pizarro), Kruse (88. Sargent), Rashica (35. Möhwald)