Die Arbeit von Christo ist nur eine von insgesamt 50 weiteren Exponaten internationaler Künstler, welche die Städtische Galerie unter dem Titel „Der Duft der Bilder – Werke der colección olor-Visual“ zeigt.
Die Gemälde, Zeichnungen, Fotografien, Video-Arbeiten, Skulpturen und Installationen stammen aus der in Barcelona beiheimateten Sammlung des Parfumeurs Ernesto Ventós Omedes, der bei der Auswahl seiner Werke seit 40 Jahren seiner Nase folgt.
Mit den Augen und der Nase „sehen“
Seine olfaktorischen Empfindungen und Assoziationen bei der Betrachtung der vielfältigen Arbeiten hat Omedes in speziell für die Sammlung kreierten Düften verwandelt. Und so sind die Besucher der Ausstellung unter anderem an einigen Stationen aufgefordert, mit der Nase und den Augen zu sehen, als eine Art praktisches Experiment im Zusammenspiel der Sinne.
In hohem Maß bereichert wird die Ausstellung durch ein Lyrikprojekt in Kooperation mit dem Instituto Cervantes in Bremen. Dafür haben elf Schriftsteller im Vorfeld jeweils eine Duftessenz zugesandt bekommen, zu der sie ein Gedicht verfasst haben. In der Ausstellung treffen Poesie, Düfte und Kunstwerke nun erstmals aufeinander.
Der Duft von Honig und Lilien
Ein warmer Honigduft umhüllt die puzzelartigen Farbflächen einer Arbeit des Künstlers Federico Herrero. Und auch das dazugehörige Gedicht von Ada Salas trägt den passenden Titel „Mel“ (Honig). Lilienduft kombiniert indes das Bild „PostForm“ von Guillarmo Pfaff mit dem Gedicht über die „Zauberblume“ von Margarita Ballester Figueras. Vincente Valero schreibt in seinem Gedicht „Erstes Haus“: „Kein Meer war zu sehen, dafür konnte man es riechen…“. Und tatsächlich. In der kleinen Essenz-Dose neben dem Öl-Bild „Maan“ von Sean Scully hat der Parfumeur Omedes das Meer deutlich „eingefangen“.
Die Ausstellung ist in Kooperation mit den Opelvillen Rüsselsheim entstanden. Kuratiert wurde die Schau in Delmenhorst von Omar Lopez-Chahoud. „Der Duft der Bilder“ wird zudem von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, der Stiftung Kunst und Kultur der Landessparkasse zu Oldenburg sowie vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem Freundeskreis Haus Coburg und der Firma Scent unterstützt.