Aktuell sind rund 2.600 Polizisten in Bremen tätig. Damit ist die Zielzahl von 2.900 Beamten, die Innensenator Ulrich Mäurer gerne hätte, noch lange nicht erreicht. Archivfoto: Schlie
Personaldebatte

Polizei sucht guten Nachwuchs

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Die Durchfallquote bei den Eignungstests steigt seit Jahren, gleichzeitig brauch die Polizei mehr junge Beamte. Nun sollen die Einstellungskriterien verändert werden.

Immer mehr Bewerber fallen durch die Eignungstests der Bremer Polizei – gleichzeitig wird für dieses Jahr eine Zahl von 200 Azubis angestrebt, mehr als doppelt so viel wie in den vergangenen Jahren.

Wie kann die Behörde das bewältigen? Zunächst einmal verlängert sie die Bewerbungsfrist von Mitte Dezember bis auf Ende April, außerdem sollen nun die einzelnen Testabläufe in einer „internen Qualitätskontrolle“ überprüft und die Einstellungskriterien angepasst werden.

Oft bereiten sich Bewerber nicht gut genug vor

„Die Zahl der Bewerber, die an den Tests scheitern, hat deutlich zugenommen“, sagt Anke Dehne, die bei der Polizei für die Einstellungsverfahren verantwortlich ist. Das betreffe sowohl die schriftlichen als auch die Sporttests und die mündliche Prüfung. Besonders bei den Sporttests hat die Durchfallquote zugenommen, hier spricht Dehne von etwa 30 Prozent an gescheiterten Bewerbern.

„Leider ist immer häufiger zu beobachten, dass sich die Bewerber zu wenig, zu spät oder gar nicht auf die Prüfungen vorbereiten. Das ist bei den Sporttests meist schon früh an mangelnder Kondition zu erkennen“, sagt Dehne. Auch in der mündlichen Prüfung, wo es besonders auf kommunikative Fähigkeiten sowie ein selbstbewusstes Auftreten ankommt, müssen immer mehr Bewerber die Segel streichen.

Gewerkschaft fordert kreative Lösungen

Für Lüder Fasche, den Landesvorsitzenden der Bremer Gewerkschaft der Polizei (GdP), haben die teils schwierigen Einstellungstests durchaus ihre Berechtigung. Er sieht andere Ursachen für die komplizierte Suche nach geeignetem Nachwuchs als entscheidend an.

„Leider hat das Berufsbild des Polizisten gelitten. Das hängt zum einen mit vergleichsweise schlechter Bezahlung und geringen Karrierechancen und zum anderen mit dem in den Medien gezeichneten Bild der schlechten Personalsituation und den Arbeitsbedingungen zusammen“, sagt er. Um mehr Interessenten zu finden, könne er sich beispielsweise vorstellen, auch Realschüler zuzulassen, die ihre Fachhochschulreife dann im Zuge der Polizeiausbildung erwerben. „Wir müssen kreativ sein“, so Fasche.

Bewerberzahlen laut Polizei ausreichend

Über die aktuelle Bewerberzahl möchte die Polizei während des laufenden Verfahrens keine Angaben machen. Allerdings werde „das Vorjahresniveau von 1.822 Bewerbern erreicht“, sagt Pressesprecherin Jana Schmidt. Im kommenden Jahr fehlen zudem die Bewerber aus Niedersachsen – dort fällt wegen der Schulreform ein kompletter Abiturjahrgang aus.

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