Kreuzfahrtschiffe steuern die schönsten Ziele an. Foto: Kaloglou Kreuzfahrtschiffe steuern die schönsten Ziele an. Foto: Kaloglou
Kreuzfahrten

Kreuzfahrtschiff-Kapitäne auf Landgang

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Von Brückenklettern bis Angelversuche - wenn der erste Mann an Bord eines Schiffes im Hafen mal an Land gehen kann, unternimmt er die unterschiedlichste Sachen. Wir haben bei vier Kreuzfahrtkapitänen nachgefragt.

Spektakuläre Liegeplätze, abwechslungsreiche Fahrtgebiete und jeden Tag ein neues Ziel – wer an Bord eines Kreuzfahrtschiffes geht, kann sich sicher sein: langweilig wird es nicht. Von Anfang an genießt man nicht nur jeglichen Komfort an Bord, sondern besucht auf einer Reise viele unterschiedliche Orte, ohne einmal das Bett gewechselt zu haben.

Hotspots wie das Nordkap, Venedig oder Dubrovnik – um einige wenige zu nennen – ziehen die Kreuzfahrer magisch an. Doch wie sieht es mit dem ersten Mann an Bord aus, wo geht der Kapitän während einer Kreuzfahrt an Land, wenn es seine Pflichten und die Zeit erlauben? Wir haben mal nachgefragt.

Olaf Hartmann, Kapitän der „Europa“, fährt seit 1976 zur See und kennt sich in vielen Gewässern dieser Erde aus. Erlaubt es sein Job an Bord des laut Berlitz-Cruise-Guide besten Kreuzfahrtschiffes der Welt, hat auch er seine Lieblingsplätze:

Klettertour auf der Harbour Bridge

„Gehe ich in die Welt hinaus, dann sind es immer wieder die prominenten Erhebungen des Corcovado und des Zuckerhuts in Rio sowie der Burj Khalifa oder der Burj Al Arab in Dubai, die mich unwiderstehlich einladen und anziehen. Aber auch der klare Blick vom Tafelberg auf Kapstadt und über den Südatlantik ist einmalig, wie auch das Glück, auf der Anhöhe von Kap Horn gestanden zu haben.“

Ist der 65-Jährige mit seinem Schiff down under, tauscht er – vorausgesetzt der Dienstplan erlaubt es – seine Brücke auch mal gerne gegen die Harbour Bridge von Sydney ein. Während einer Klettertour auf Australiens berühmtester Touristenattraktion genießt Kapitän Hartmann dann das Panorama aus luftiger Höhe.

Andere Prioritäten setzt Kapitän Ignazio Giardina, gegenwärtig mit der „Costa Favolosa“ in Südamerika unterwegs. Er ist großer Karibikfan und es fällt ihm nicht leicht, einen Lieblingsort auszumachen:

„Als Hafenstadt gefällt mir Fort de France auf Martinique sehr, eine wahre Perle. Hier bekomme ich immer mein ‚echtes‘ Karibik-Gefühl: die Düfte, Farben, Natur, die köstliche kreolische Küche und schließlich die so freundlichen und offenen Inselbewohner. Auch das Klima und die Musik der Insel, der Zouk, gefallen mir sehr gut. Wer Zeit und Gelegenheit hat, sollte das großartige Wassersportangebot nutzen und Schnorcheln, Tauchen oder Segeln.“

Der Traum wurde zum Beruf

Der Italiener, seit 2001 Kapitän, gibt uns noch einen ganz persönlichen Karibik-Tipp mit auf dem Weg: „Einfach ein schönes Plätzchen suchen und angeln. Das ist besser als das Paradies,“ so der 56-Jährige.

Neugierig auf andere Kulturen ist Kapitän Marco Massa. Er war schon als Kind vom Meer und Schiffen fasziniert und machte seinen Traum dann zum Beruf.

Seit 1995 ist er bei MSC Cruises in unterschiedlichen Funktionen beschäftigt. Der erste Mann an Bord der „MSC Magnifica“ hat zwar während der Liegezeit im Hafen nicht oft die Gelegenheit von Bord zu gehen, falls doch, weiß er genau, was er an Land ansteuert:

„Ich liebe historische Orte, und wenn wir in einer Stadt anlegen, dann besuche ich gerne Museen und versuche etwas über die einheimische Kultur zu erfahren. Wenn wir eine Insel anlaufen, suche ich mir einen schönen Strand und genieße die lokale Küche.“ Aktuell befindet sich der 39-Jährige Italiener mit seinem Schiff auf Weltreise. In 119 Tagen besucht die „MSC Magnifica“ insgesamt 49 Häfen in 32 Ländern, bereist sechs Kontinente, legt 32.260 Seemeilen zurück und durchquert 24 Zeitzonen.

Comandante Marco Massa freut sich: „Damit erfülle ich mir einen weiteren Traum, denn die World Cruise hält einige Ziele bereit, die ich noch nicht gesehen habe.“

Jens Janauscheck, seit 2012 Kapitän bei AIDA Cruises, ist großer Lanzarote-Fan: „Wenn es die Zeit erlaubt, umfahre ich die Insel mit dem Mietwagen und wandele auf den Spuren des großen Architekten César Manrique. Ein wichtiger Stopp ist zum Beispiel am Mirador del Rio. Von dort oben hat man eine imposante Aussicht auf den azurblauen Atlantik. Aber auch das vom Manrique entworfene Gebäude selbst mit seinem unverwechselbaren Charakter und den beeindruckenden Glasfenstern ist einen Besuch wert.“

Zwei weitere Lanzarote-Tipps des 45-Jährigen, der schon seit 29 Jahren die Weltmeere bereist und schon viele schöne Orte besucht hat, sind die bizarren Felshöhlen von Jameos del Agua und die Feuerberge im Nationalpark Ti­manfaya.

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