In der Viererkette bekam Marco Friedl wie erwartet seine Chance als Veljkovic-Vertreter (Gelbsperre) und damit die Gelegenheit, sein Trauma aus dem 2:6 im Hinspiel zu überwinden. Für Philipp Bargfrede (Knieprobleme) rückte Nuri Sahin in die zentrale Mittelfeldposition.
Die Bremer gingen mit einer 4-3-3-Formation zu Werke. Defensiv agierten Maximilian Eggestein, Sahin und Davy Klaassen häufig auf einer Linie. Das verlieh Werder eine große Stabilität im Zentrum und gleichzeitig die Möglichkeit, gegen die schnellen Leverkusener Außen zu doppeln.
Umschaltspiel funktioniert
Bei Balleroberung suchten die drei spielstarken Mittelfeldspieler dann sofort den Steilpass in die Spitze. Dieses Umschaltspiel funktionierte in der ersten Hälfte zweimal perfekt.
Nach 13 Minuten brauchte Werder dann genau fünf Pässe vom eigenen Tor bis zum Abschluss: Pavlenka trotz Pressing der Gastgeber kurz auf Niklas Moisander, der Diagonal auf den Kopf von Theodor Gebre Selassie, Direktablage von Johannes Eggestein auf seinen Bruder Maximilian, der direkt und diagonal in den Lauf von Max Kruse, der links gestartet war und von der Strafraumgrenze mit all seiner Klasse präzise ins lange Eck traf. Besser kann man das nicht spielen.
Werder kontrolliert die Situation
Danach ging es munter hin und her, wobei Werder immer die Kontrolle zu haben schien und wenig Abschlüsse der Leverkusener zuließ. Nach 35 Minuten wackelten die Bremer dann bedenklich. Doch erst grätschte Friedl, der sich gut einfügte, in einen Schuss von Baily, dann verfehlte Volland per Kopf knapp das lange Eck.
Nur Sekunden später dann wieder so ein überragender Gegenzug der Bremer. Ausgangspunkt dieses Mal Friedl mit der Balleroberung, dann der befreiende Pass von Klaassen genau auf den am Mittelpunkt lauernden Johannes Eggestein, der setzt sich dank perfekter Ballan- und -mitnahme und trotz Foulspiel gegen Bender durch, Kruse übernimmt den Ball, geht steil, Pass auf Rashica – 0:2 (37.).
Bayer bringt frische Kräfte
Bayer reagierte zur Pause mit der Einwechslung von Haverts und Paulinho. Werder gelang es nicht mehr, die Angriffe der Leverkusener frühzeitig zu unterbinden und geriet unter Druck.
Nach 55 Minuten jubelte Bayer zwar, doch Schiedsrichter Aytekin hatte gesehen, dass Haverts den Ball mit der Hand gestoppt hatte.
Danach war Werder ganz nah am 0:3. Doch ein toller Freistoß von Sahin klatschte nur gegen die Latte.
Baily bringt Bayer wieder ran
Dann war Jiri Pavlenka gefordert. Einen strammen Schuss von Bender aus 18 Metern fischte er aus dem Dreieck (64.). Nach 75 Minuten war der Bremer Keeper dann jedoch machtlos. Baily versenkte den zweiten Freistoß innerhalb kurzer Zeit unhaltbar zum 1:2 links oben in den Winkel.
Werder gelang es in der Folge kaum noch, sich bei Ballbesitz zu befreien und klare Gegenangriffe zu starten. Die Bremer bekamen zusehends schwere Beine.
Erst in der Nachspielzeit gelang dann dem überragenden Max Kruse das erlösende 3:1. Wieder war es ein Konter aus der Kategorie “sehenswert“ und ein Abschluss der Sorte “abgezockt“.
Werder: Pavlenka – Gebre Selassie, Friedl, Moisander, Augustinsson – M. Eggestein, Sahin, Klaassen (84. Langkamp) – J. Eggestein (75. Bartels), Rashica (65. Harnik), Kruse