Sich sportlich zu betätigen kann bei gesundheitlichen Problemen helfen. Zudem ist gerade für Heranwachsende Bewegung als Ausgleich für das stundenlange Sitzen in der Schule notwendig. Jedoch befinden sich viele Sportstätten in Niedersachsen in einem schlechten Zustand und Sportunterricht kann meist nicht in vollem Umfang gewährleistet werden.
Investitionsstau abbauen
Seit Jahren können kommunale Träger oder Vereine nicht mehr ausreichend in die Instandhaltung investieren, da meist das Geld fehlte oder an anderer Stelle dringender benötigt wurde. Sei es der Neubau einer Kindertagesstätte oder die Sanierung von Straßen, die den Vorrang bekamen. Genehmigte Gelder wurden so auch für die Stadionhalle in Delmenhorst wieder gestrichen – die medizinische Versorgung für die Region musste sicher gestellt werden. So wurde das Geld für den Erhalt des Krankenhauses eingesetzt.
Was passiert mit der Stadionhalle in Delmenhorst?
Um den Investitionsstau abzubauen und Plätze und Hallen wieder bespielbar zu machen, setzt das Land Niedersachsen nun auf Förderung. 100 Millionen Euro werden in den nächsten vier Jahren zur Verfügung gestellt. Für die Stadionhalle sieht zumindest der erste Stadtrat Markus Pragal keine Möglichkeit zur Nutzung der Förderung, dies erklärte er jüngst bei einer Ausschusssitzung. „Da es keine Planung gibt, können wir auch keinen Antrag stellen“, fügte Stadtplaner Andreas Tensfeldt hinzu. Ob man sich nun doch an eine Planung wagt, wurde bei der Sitzung nicht beantwortet. Denn die Anträge könnten noch bis zum Jahr 2022 gestellt werden.
„Sport ist wichtig für die Gesellschaft2
Mit der Landesförderung wird nun einer der wesentlichen Punkte aus dem Koalitionsvertrag der Landesregierung umgesetzt. „Sport ist wichtig für die Gesellschaft und hat in Niedersachsen und für diese Landesregierung eine herausragende Bedeutung. Gerade der Breitensport sorgt nicht nur für eine gesündere Gesellschaft, sondern überwindet Vorbehalte und fördert Menschen über alle gesellschaftlichen Schichten. Dabei gilt: Ohne Sportstätten, kein Sport“, erklärt Boris Pistorius, Minister für Inneres und Sport.
„Wir werden mit unserem Programm dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen für Sportler aller Altersklassen in Niedersachsen spürbar besser werden.
Das Sanierungsprogramm wird dazu beitragen, die Sportstätteninfrastruktur zu erhalten und den über Jahre entstandenen Investitionsstau nachhaltig abzubauen“, fügt er hinzu. Das Vorhaben wird auch von SPD-Landtagsabgeordneter Deniz Kurku unterstützt. Er hofft, dass auch Delmenhorst von der Landesförderung profitieren wird. „Ich kann nur alle ermutigen, sich mit den Voraussetzungen bekannt zu machen und zu bewerben“, erklärt er.
Mehrzweckhallen im Fokus
Der Hauptanteil der Fördersumme von bis zu 80 Millionen Euro steht für kommunale Sportstätten zur Verfügung. Insgesamt 20 Millionen werden in den kommenden vier Jahren noch für den Erhalt der Vereins- und Verbandssportanlagen bereit gestellt. Bei der Sanierung soll laut Landesregierung das Augenmerk auf multifunktionalen Sporthallen sowie Hallenschwimmbäder gelegt werden. „In Fällen, bei denen eine Sanierung nicht wirtschaftlich wäre, ist gemäß der Richtlinie grundsätzlich auch die Förderung eines Ersatzbaus in vergleichbarer Größe möglich. Als Land geht es uns darum, dass möglichst viele Menschen die Möglichkeit bekommen, Sport zu treiben“, so Pistorius.
Ab sofort kann die Förderrichtlinie über das Internetportal des Ministeriums für Inneres und Sport eingesehen und Anträge gestellt werden. Für das laufende Jahr können Anträge noch bis 31. Mai eingereicht werden. In den kommenden drei Jahren ist der Einsendeschluss dann jeweils zum 31. März.
Weitere Infos gibt es im Internet unter mi.niedersachsen.de