Die Wirtschaft im Land Bremen wuchs 2018 real um 2,1 Prozent, die Einkommen stiegen, und die Zahl der Jobs schnellte auf 330.390 hoch. Rekord. Doch der erste Eindruck täuscht.
Die Wirtschaft legt in Bremen zwar stärker zu als in Deutschland insgesamt. „Aber bei der Beschäftigungsentwicklung hinkt Bremen hinterher“, sagt Ingo Schierenbeck, Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerkammer.
Beschäftigung wächst in Berlin am stärksten
In keinem Bundesland verbesserte sich die Beschäftigung 2018 so stark wie in Berlin. Dort stieg sie um 3,5 Prozent und lag damit über dem Bundesdurchschnitt von 2,2 Prozent. Bremen kam auf 1,5 Prozent und landete damit auf dem fünftletzten Platz. Nur das Saarland, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen schnitten noch schlechter ab.
Die Bremer sind auch nicht die produktivsten, wie ein Vergleich mehrerer Städte zeigt. In der Hansestadt liegt das Bruttoinlandsprodukt (BIP), also die Summe aller erzeugten Güter und erbrachten Dienstleistungen, je Einwohner bei 49.439 Euro im Jahr. Frankfurt schafft fast das Doppelte: 91.099 Euro.
Neue Stellen im Dienstleistungsbereich
Neue Stellen entstünden vor allem im Dienstleistungsbereich, der sei aber in Bremen geringer ausgeprägt als in anderen Städten, erklärt Kammerchef Schierenbeck. Immerhin entwickelte sich der Arbeitsmarkt der Hansestadt auch im März weiter positiv.
Die Arbeitslosenquote sank auf 9,2 Prozent, 0,1 Punkte weniger als im Vormonat und 0,3 Punkte weniger als vor einem Jahr. „Wir spüren eine Frühjahrsbelebung“, sagt Joachim Ossmann, Chef der Bremer Arbeitsagentur. In Hamburg allerdings liegt die Erwerbslosenquote bei nur 6,1 und in Hannover bei 7,7 Prozent.
Die Zahl der offenen Stellen fiel in der Stadt Bremen seit 2008 um 54,4 Prozent auf 3.755 im Jahr 2018. Vergingen 2008 im Schnitt 78 Tage, bis eine Stelle wieder besetzt war, sind es 2018 sogar 125.