Fachbereichsleiter Andreas Tensfeldt und Architekt Ulrich Ruwe zeigten beim Rundgang durchs Rathaus wie es nach der Sanierung mal aussehen soll.Foto: Lürssen Fachbereichsleiter Andreas Tensfeldt und Architekt Ulrich Ruwe zeigten beim Rundgang durchs Rathaus wie es nach der Sanierung mal aussehen soll.Foto: Lürssen
Fördermittel

445.000 Euro für die Sanierung des Rathauses

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Ein Baudenkmal von Nationaler Bedeutung - diese Auszeichnung wurde nun dem Rathaus in Delmenhorst zu teil. Darüberhinaus gab es auch einen Förderbescheid in Höhe von 445.000 Euro für die Sanierung.

Das Delmenhorster Rathaus ist ein Baudenkmal von Nationaler Bedeutung. Das hat Andreas Tensfeldt, Leiter des Fachbereichs Gebäudemanagement der Stadtverwaltung, schriftlich. Noch viel wichtiger als die Einordnung in die Kategorie sind zwei damit verbundenen Zuwendungsbescheide, die kürzlich im Rathaus eingetroffen sind: Delmenhorst bekommt aus Bundesmitteln rund 445.000 Euro für die denkmalgerechte Restaurierung des Rathauses. Allerdings muss die Stadt mindestens den gleichen Betrag auch noch aus eigenen Mitteln beisteuern.

Genauer Farbton gesucht

Verschiedene kleine Kratzstellen zeugen im Rathaus von der Detektivarbeit der vergangenen Monate und Jahre. Schicht für Schicht haben sich Restauratoren mit dem Skalpell durch die Farbschichten an den Wänden gearbeitet, um herauszufinden, welche Farben den Stoffregenbau einst schmückten.

Von der ursprünglichen Farbe war dabei nicht mehr viel übrig. „Früher hat man die Farbe abgewaschen, bevor man die Wände frisch gestrichen hat“, erklärt Tensfeldt. Irgendwann sei man dann leider dazu übergegangen statt Leimfarbe Latex zu verwenden und bei Bedarf überzustreichen. „Schlecht für die Bauphysik“, urteilt Tensfeldt. Und auch schlecht für den Stuck. Denn mit jeder Schicht setzten sich die Ritzen weiter zu.

Sanierungsmaßnahmen sollen im August beginnen

Das soll sich ändern, wenn ab August zunächst der große Sitzungssaal und das zugehörige Foyer im zweiten Obergeschoss restauriert werden sollen. Geplant ist unter anderem, den Stuck im Kuppelbereich freizulegen und so zu streichen wie vor 105 Jahren. „Die Oberfläche war farblich abgesetzt“, sagt Tensfeldt.

Einen Eindruck davon, wie es mal aussehen soll, bekommt man im Foyer vor dem Sitzungssaal. Dort hat die Restauratorin in Nachtarbeit einen Testanstrich vorgenommen. „Von lockerer Hand“ soll die Oberseite in einem dunklen Grün-Braun gestrichen werden. Die Wände sollen in zwei verschiedenen Grautönen gestrichen werden. Die Holzvertäfelung im Sitzungssaal behält ihre rote Farbe, wird aber an einigen Stellen aufgearbeitet, insbeondere im Bereich der Heizungen.

Mehrere Bauabschnitte in Planung

Verbesserungen an oft unbefriedigenden Akustik im Saal sind jedoch nur in Form einer neuen Beschallungsanlage und eines akustisch wirksamen Teppichs möglich.

Rund 300.000 Euro kalkulieren Tensfeldt und Architekt Ulrich Ruwe für den ersten Bauabschnitt. Teil zwei soll ab Januar 2020 erfolgen. Da sind die Eingangsbereiche, das Treppenhaus und die Foyers im Erdgeschoss und in der ersten Etage ran. Dabei werden unter anderem die Treppenstufen und Podeste vom Linoleum befreit. Stattdessen erhalten sie wieder den Ursprünglichen Belag aus Blaustein. Das schwarze Material ist noch in den Sockelbereichen und den Festerbänken im Treppenhaus vorhanden.

„Mal sehen, wie weit das Geld reicht“

Bauabschnitt drei soll dann die Seitenflure umfassen und würde Mitte 2020 beginnen. Der Umfang ist abhängig von den Finanzen. „Mal sehen, wie weit das Geld reicht“, sagt Tensfeldt. Insbesondere der Stuck könnte zum Problem werden. Bei den Erkundungsarbeiten gingen einige Stücke zu Bruch und mussten aufwändig rekonstruiert werden.

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