Nur wenige Stunden nach dem Gespräch mit CDU und FDP setzten sich die Grünen in Bremen mit der SPD und der Linken zusammen, um auszulosten, mit wem sie Koalitionsgespräche beginnen wollen. „Es gab eine große Übereinstimmung bei den Gespräche“, sagt SPD-Landeschefin Sascha Aulepp nach dem Treffen mit den Grünen und der Linken. Es gebe „genug Gemeinsamkeiten, um Verhandlungen für eine vier Jahre stabil und vertrauensvoll zusammenarbeitendes Bündnis aufzunehmen“, meinte Aulepp. Eine Wahl hat die SPD allerdings nicht. Denn Gespräche mit der CDU und der FDP hat sie kurz vor der Wahl überraschend ausgeschlossen. Ein rot-grün-rotes Bündnis soll allerdings keine erweiterte Fortsetzung der bisherigen rot-grünen Koalition sein. darauf legen Grüne und Linke wert. „Ein Weiter-so darf es nicht geben“, sagte die grüne Spitzenkandidatin Maike Schaefer schon am Wahlabend, als sich die historisch einmalige Niederlage der Bremer SPD abzeichnete. SPD-Landeschefin Autlepp räumte nach dem Dreier-Gipfel am Montagabend denn auch ein: „Alle Parteien sind sich darin einig, dass ein Neuanfang in einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe dringend erforderlich ist. “ Vor allem die Linke drängt darau, auf „Augenhöhe“ zu verhandeln und nicht als Anhängsel von Rot-Grün.
CDU und FDP hatten nach dem Gespräch mit den Grünen am Montagvormittag gesagt, sie seien bereit, über die Bildung einer Koalition mit den Grünen zu verhandeln. Es gebe nur ein,zwei Knachkpunkte, die tiefer besprochen werden müssten. Ansonsten machten auch FDP und CDU Gemeinsamkeiten mit den Grünen aus und dürften ihnen insbesondere in der Klimapolitik weit entgegenkommen. Im Bundesrat wollen sie in dieser Frage der Linie der Grünen folgen.
Der Biss in den Apfel der Versuchung blieb bislang ohne Effekte für eine derzeit noch mögliche GroKo-Variante
Als Sascha Aulepp am letzten Sonnabend vor der Wahl am CDU-Canvassing-Stand auf dem Findorffer Wochenmarkt von Jens Eckhoff einen Apfel erbat, ums ich zu erfrischen und ihren Hunger zu stillen, bemerkte der, dass dieser Apfel auch der Apfel der Versuchung sein könne.
Sie und ihre Partei sind der Versuchung zu einer GroKo-Bildung nicht erlegen. Carsten Sieling ist als Verlierer noch in der SPD-Koalitionsverhandlungsdelegation. Der Weyher Bürgermeister ist sicherlich bereit, den Posten des zweiten Bürgermeisters von Bremen in einer GroKo zu übernehmen, sollte sich die Meinung der Partei und Fraktion spontan und nach den ersten gescheiterten Verhandlungsrunden unter Leitung der Grünen mit der CDU und FDP sowie mit den Linken zur Bildung einer RRG-Koalition. Und Sascha Aulepp kann auf den ihr über die Jahre ihrer Abgeordnetentätigkeit freigehaltenen Richterposten im Jugendgericht zurückkehren.