Die Bußgeldstelle im Bremer Stadtamt kommt nicht mit der Bearbeitung von Knöllchen hinterher. Foto: WR Soll das Bußgeld fürs Parken auf Radwegen erhöhr
Ansichtssache

Pro & Contra: Parken auf Radwegen höher bestrafen?

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Die Frage: Soll das Bußgeld fürs Parken auf Radwegen auf 100 Euro erhöht werden?

Sven Eckert

Pro: Sven Eckert, Geschäftsführer Landesverband ADFC Bremen

Wir begrüßen den Vorschlag des Verkehrsministers zur Erhöhung der Bußgelder bei Falschparkern. Illegal abgestellte Autos sind in Bremen nicht nur ein häufig störender Faktor, sondern eine akute Gefährdung der schwächeren Verkehrsteilnehmer: Kinder, die an Kreuzungen hinter parkenden Autos die Übersicht verlieren und von herannahenden Pkw nicht gesehen werden, Personen mit Rollstühlen oder Kinderwagen, die keinen Platz mehr auf dem Gehweg finden. Auch Radfahrer müssen bei zugeparkten Radwegen und Schutzstreifen abrupt auf die Fahrbahn ausweichen – dort geraten sie in den Autoverkehr. Eine Erhöhung des Bußgeldes bringt aber nur dann etwas, wenn auch kontrolliert wird. Bußgelderhöhung muss daher mit einer Ausweitung der Parkraumüberwachung einhergehen – ein Thema, welches Bremen bisher stark vernachlässigt hat.

Nils Linge

Contra: Nils Linge, Sprecher des ADAC Weser-Ems

Wir treten für eine Überarbeitung der Bußgelder insgesamt ein, so dass sich diese in Zukunft konsequent an der „Gefährdungslage“ orientieren. Das singuläre Herausgreifen der Sanktion für Parken auf Radstreifen schafft nur neue Missverhältnisse. Der ADAC hält die drastische Anhebung des Bußgeldes für Parken auf Radstreifen für unverhältnismäßig. Die Sanktionen bei Parkverstößen müssen aus Sicht des ADAC mit dem konkreten Gefährdungsszenario zusammenpassen.
Parken auf einem Schwerbehindertenparkplatz kostet 35 Euro. Wenn Einsatzfahrzeuge durch Falschparker in der Feuerwehrzufahrt konkret behindert werden, wird das mit 65 Euro bestraft. Die Strafe für Parken auf dem Radweg muss zu anderen schweren Parkverstößen im Verhältnis stehen. Und das ist bei einer Erhöhung auf 100 Euro sicherlich nicht der Fall.

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Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Radfahrer parken auf Fußwegen

    Die enge Parkraumsituation macht Fußgängern am meisten zu schaffen.

    Insbesondere ist in Findorff zu beobachten, dass viele Radfahrer ihre Fahrräder nicht in den Keller oder den Vorgarten von Mehrfamilienhäusern abstellen, sondern sie im Bulk an den Gartenzaun anketten, wo sie Fußgängern den Weg versperren.

    Im vergangenen Sommer ging ein Mensch mit Behinderungen in der Regensburger Straße spazieren. Hinter ihm, in der Kurve vor der Einmündung zur Münchener Straße, kam ein Paar mit Fahrrädern. Die Frau hatte den obligatorischen Kindertransporter am Fahrrad angehängt. Sie überholten den langsam gehenden Mann und wechselten von der Straße, vor der Toreinfahrt in der Kurve, auf den Fußweg, da die Autos, die zwischen Fahrradweg und Bürgersteig parkten, für ein Befahren mit dem Transporter im Schlepp nicht geeignet waren.

    Laut fluchend: „Sch… Autofahrer“, machte die Frau es dem Mann vor. Vor ihrer Haustür angekommen, parkten sie beide den Fußgängerweg zu, anstatt von der Straße aus ihre Kinder zu entladen. Der Schwerbehinderte Fluchte absichtlich: „Sch… Radfahrer“, woraufhin er von beiden Radfahrern vorwurfsvolle Blicke erntete.

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