Das erste Gutachten über den westlichen, derzeit gesperrten Teil der Lesumbrücke im Zuge der A27 liegt vor. Dennoch will die Verkehrsbehörde erst im Herbst entscheiden, wie es weitergeht. Denn die Experten des Bremer Amtes für Straßen und Verkehr kommen in einigen Punkten zu anderen Ergebnissen als die Gutachter. Deshalb hat die Verkehrsbehörde ein zweites Gutachten bei einem anderen Büro in Auftrag gegeben. Das Ergebnis dieser Untersuchung liegt erst im Herbst vor.
Klar ist: Der westliche Abschnitt der Lesumbrücke kann nicht mehr befahren werden. Zu gravierend sind die Materialschäden im Stahl. Der Auftrag für den Bau einer neuen Brücke ist bereits erteilt. Bis die steht, gibt es drei Alternativen, damit den Autofahrern wieder mehr Spuren zur Verfügung stehen.
Die erste Variante sieht eine Stärkung des Stahls vor. Danach kann der gesperrte Teil wieder freigegeben werden, bis die neue Brücke steht. Diese Variante bevorzugt das Amt für Straßen und Verkehr. Allerdings kommt das erste Gutachten zu dem Ergebnis, dass solch eine Ertüchtigung nicht hilft.
Die zweite Variante sieht eine Behelfsbrücke vor als Ersatz vor. Der gesperrte Teil wird abgerissen und durch eine Behelfsbrücke ersetzt, bis die neue Brücke steht. Die Behelfsbrücke erfordert aber aufwendige Nachbesserungen am mittleren Brückenpfeiler, der im Fluss steht. Außerdem ist die Behelfsbrücke schmaler und erlaubt nur eine Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern. Ob auch jeder Lkw darüber fahren kann, ist unklar.
Die dritte Variante sieht vor, dass der westliche Teil abgerissen und daneben eine neue Brücke gebaut wird. Sie ist im Grunde auch nur eine Art Behelfsbrücke, erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern und ist so breit wie der aktuell gesperrte Teil. Damit sind darauf drei Fahrspuren möglich. Die Behelfsbrücke der zweiten Variante erlaubt nur zwei Fahrspuren. Sollte auch das zweite Gutachten zum dem Schluss kommen, dass eine Ertüchtigung wie in Variante eins vorgeschlagen nicht möglich ist, wäre das Amt für Straße und Verkehr für diese dritte Variante.
Der reguläre Neubau der westlichen Brücke steht voraussichtlich erst 2028 für den Verkehr zur Verfügung. Bis dahin fließt der Verkehr über eine der Strecken, wie sie in den Varianten vorgestellt wurden.
Fahrradspur statt Teilsperrung ist die Zwischenlösung, die für die Bremer Verhältnisse politsich angesagt ist.