Der Wecker klingelt, auf in die Küche. Frisches Kaffeepulver in die Maschine, einschalten, Pulver von gestern als Peeling benutzen, bei der morgendlichen Dusche wieder abspülen und frisch gebrühten Kaffee zum Wachwerden trinken. Klingt vielleicht erstmal komisch, aber durch nachhaltiges Handeln, wie das Wieder- und Weiterverarbeiten, lässt sich Geld sparen, Müll wird reduziert oder sogar vermieden und neue Ideen ausprobieren kann sogar richtig Spaß machen.
Großteil des Plastiks besteht aus Einwegprodukten und Verpackungen
Vor dem Hintergrund, dass vor etwa einer Woche der Tag des Jahres war, an dem der Mensch mehr Ressourcen verbraucht hat, als auf dem Planet innerhalb von 365 Tagen nachwachsen können, ist mehr nachhaltigeres Handeln mindestens eine Überlegung wert. Auch aus diesem Grund gehen Schüler jeden Freitag für mehr Klimaschutz demonstrieren. Aber welche Möglichkeiten gibt es eigentlich, im Alltag nachhaltiger zu Handeln?
Den größten Teil der 8,3 Milliarden Tonnen Plastik, die zwischen 1950 und 2015 produziert wurden machen Einwegprodukte und Verpackungen aus. Das lässt sich dem in Kooperation von Heinrich-Böll-Stiftung und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland entstandenen Plastikatlas 2019 entnehmen. Vieles davon landet relativ schnell im Müll. Ein guter Ansatzpunkt für Nachhaltigkeit wäre somit an dieser Stelle.
Es gibt gute Alternativen zum Einwegbecher
Immer mehr Geschäfte bieten Obst und Gemüse unverpackt an. Dadurch gibt es weniger Verpackungsmüll und auch weniger weggeworfene Lebensmittel, da nur das gekauft, was auch benötigt wird. Zum Transport der 50 einzelnen Cherrytomaten gibt es in vielen Geschäften die Möglichkeit, wiederverwendbare Gemüsenetze zu kaufen, die den Transport vereinfachen.
Das medial präsenteste Thema im Bereich Einwegprodukte sind wohl die Kaffeebecher für unterwegs. Ist der Kaffee leer, landen sie im Müll. Anbieterübergreifende Pfandsysteme und wiederverwendbare Becher bieten bereits gute Alternativen.
Dinge selbst herstellen macht Spaß
Auch wenn sich eine nachhaltige Variante des Einwegrasierers nur schwer selbst zusammenkleben lässt, gibt es viele Alltagsgegenstände in der mehrfach nutzbaren Variante und es macht viel Spaß, diese selbst herzustellen. Eine gute Idee sind waschbare und somit wiederverwendbare Abschminktücher oder -pads.
Dazu muss nicht einmal etwas Neues gekauft werden. Oftmals sammeln sich Handtücher aus verschiedenen Gründen im Schrank an. Zu gut, um sie wegzuschmeißen wandern sie immer weiter nach hinten, nehmen Platz weg und geraten sogar in Vergessenheit. Raus damit, in eckige oder kleine runde Stücke geschnitten, auf einem weiteren Stück oder einem anderen Stoff festgesteckt und auf links gedreht zusammengenäht. Am Ende wieder umstülpen und die Öffnung verschließen.
Die Handtuch-Seite hat beim Abschminken sogar noch einen Peeling-Effekt. Wer mag kann noch eine Ziernaht rundum anbringen. Das klappt per Hand oder mit einer Nähmaschine, die gebraucht gekauft werden kann. Nach der Benutzung kann das Tuch dann einfach in die Waschmaschine statt in den Mülleimer.
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Welche Möglichkeiten kennen Sie, liebe Leserinnen und Leser, um Altes wiederzuverwenden, weniger Müll zu produzieren oder etwas selbst herzustellen? Schreiben Sie uns eine Mail an redaktion@weserreport.de mit dem Betreff „Nachhaltigkeit“.
Übrigens: Wenn Sie den heutigen Weser Report ausgelesen haben, lässt er sich durch wenige Handgriffe ganz einfach in eine plastikfreie, wenn auch kleine, Mülltüte verwandeln. Wie das funktioniert, verraten wir Ihnen hier: