Viele Bäume im Bürgerpark vertrocknen – so wie diese große Eiche in der Nähe des Marcus-Brunnens. Nur durch die Kappung der verdorrten Krone konnte bis jetzt verhindert werden, das der komplette Baum abstirbt. Foto: Barth
Baumsterben

Gelbe Blätter und tote Äste an Bremer Bäumen

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Umweltbetrieb Bremen und Bürgerpark verzeichnen erhebliche klimabedingte Schäden an Bäumen.

Wer genau hinschaut, dem wird es bereits aufgefallen sein: An vielen Orten in Bremen prägen abgestorbene Bäume das Stadtbild, Teilbereiche in Parks sind ausgedörrt und Rasenbereiche ausgetrocknet.

Grund dafür ist die starke Trockenheit in den letzten Monaten sowie im gesamten vergangenen Jahr – da helfen auch die jüngsten Regengüsse noch nicht.

Bewässerung ist finanzielle Belastung

„Die Trockenheit ist nach wie vor im Boden, deshalb haben wir erhebliche Probleme“, sagt etwa Tim Großmann, Parkdirektor des Bremer Bürgerparks. Der Grundwasserstand sei insgesamt abgesunken, wodurch immer mehr gelbe Blätter, tote Äste und vertrocknete Jungbäume in den Parkanlagen zu sehen seien, berichtet er.

Über 120 solcher Jungbäume sind in diesem Jahr im Bürgerpark gepflanzt worden – statt normalerweise zwei bis dreimal im Jahr müssen sie laut Großmann nun bis zu 15 mal gewässert werden.

„Das ist jetzt schon eine große finanzielle Belastung“, sagt der Parkdirektor.

Grünabbruch ist gefährlich

Ein weiteres klimabedingtes Phänomen sei der Grünabbruch. „Immer wieder brechen trockene, große Äste einfach aus den Bäumen ab und fallen herunter. Das ist nicht vorhersehbar und kann für Spaziergänger gefährlich werden“, warnt er.

Auch der Umweltbetrieb Bremen (UBB), der für die Instandhaltung der Bremer Grünanlagen zuständig ist, berichtet von ähnlichen Problemen. „An vielen Bäumen zeigen sich braune Blätter und ein vorzeitiger Laubabfall. Die Bäume lassen Blätter zum Selbstschutz fallen, um die verdunstungsfläche zu verringern“, sagt UBB-Sprecherin Kerstin Doty.

Birken besonders „gestresst“

Besonders drastisch sei der Trockenstress an Birken erkennbar, da sie mit ihren flachen Wurzeln das Grundwasser nur schlecht erreichen. „Beispiele für gestresste Birken finden sich am Autobahnzubringer Horn-Lehe und in Oberneuland bei der Oberschule Rockwinkel“, berichtet Doty.

Zudem gebe es Schädlinge, die von den geschwächten Bäumen profitieren. „In der Nordstraße etwa sind 40 neu gepflanzte Setzlinge vom Eichensplintkäfer befallen und sterben ab.“

Auf robustere Bäume setzen

Um ein dauerhaftes Baumsterben zu verhindern, setzt der UBB nun auf sogenannte „Klimabäume“. „Wir wollen eine möglichst große Vielfalt klimatoleranter und widerstandsfähiger Gehölze im Stadtbild abbilden“, sagt die Sprecherin. Kurzfristig sei man zudem weiter auf zusätzliche Wässerungen durch die Feuerwehren oder die SWB angewiesen, so Doty.

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