Cannabis, Foto: pixabay Soll in Bremen Cannabis in kontrolliertem Rahmen freigegeben werden? Foto: pixabay
Ansichtssache

Pro & Contra: Kontrollierte Cannabis-Freigabe?

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Frage: Soll Bremen die kontrollierte Freigabe von Cannabis ermöglichen?

Ilona Osterkamp-Weber

Ilona Osterkamp-Weber

Pro: Ilona Osterkamp-Weber, Sprecherin für Gesundheit der Grünen-Fraktion

Das Cannabis-Verbot ist gescheitert. Es hält die Menschen nicht vom Kiffen ab. Im Gegenteil: Der Cannabis-Konsum hat sich vor allem bei den 18- bis 25-Jährigen trotz Verbots im letzten Jahrzehnt fast verdoppelt.

Die staatlich kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene entlastet die Justiz für wichtigere Aufgaben als das Verfolgen von volljährigen Kiffern. Mit den Einnahmen muss die Suchtprävention bei Jugendlichen verstärkt werden. Für Jugendliche bleibt Cannabis verboten. Cannabis kann ihnen schaden, da sich ihr Gehirn noch entwickelt.

Vor allem entzieht die streng regulierte Cannabis-Abgabe dem Schwarzmarkt ein Stück weit den Boden. Das stärkt den Jugendschutz. Ein Cannabis-Schwarzmarkt nur für Jugendliche lohnt sich für die Organisierte Kriminalität nicht. Für Alkohol gibt’s ja auch keinen. Ein Modellprojekt für die kontrollierte Cannabis-Abgabe und mehr Jugendschutz ist überfällig.

Jürn Schulze

Jürn Schulze

Contra: Jürn Schulze,Vorsitzender Landesverband Deutsche Polizeigewerkschaft

Die sogenannte kontrollierte Abgabe ist nichts anderes als die Aufgabe einer konsequenten, der Allgemeinheit dienlichen Drogenpolitik. Sie bedient eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe, aber sie löst das Problem des illega-len Handels nicht, im Gegenteil: Der illegale Markt verengt sich auf die Gruppe, die eigentlich besonders geschützt werden sollte, nämlich Kinder und Jugendliche.

Abgesehen davon wird durch diese Scheinregulierung die Zahl der (vermeintlich legal) berauschten Verkehrsteilnehmer weiter steigen. In der öffentlichen Wahrnehmung ist der betrunkene Autofahrer immer noch derjenige, von dem eine besonders hohe Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer ausgeht – in der Realität sind mittlerweile deutlich mehr Menschen bekifft oder sonstwie berauscht unterwegs.

Zudem hört man von Befürwortern einer Freigabepolitik viel zu wenig über die gesundheitlichen Gefahren des Cannabiskonsums.

Weitere Pro & Contra-Beiträge finden Sie hier.

 

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