Kinder, die sich für ein wichtiges Anliegen Gehör verschaffen, gibt es nicht nur an Freitagen. Im Hohentorsviertel ziehen rund 240 Kinder auch an einem Mittwochvormittag durch die Straßen, um sich für einen sicheren Schulweg zu engagieren. Unterstützung bekamen sie dabei auch von Anwohnern und anderen Einrichtungen sowie der Verkehrsinitiative Hohentor.
Organisiert wurde der Aktionszug mit Spiel- und Kunstaktionen von der Verkehrsinitiative Hohentor. Bei der Veranstaltung ging es darum, auf das Problem aufmerksam zu machen, dass die Kinder täglich schwierigen Verkehrssituationen ausgesetzt sind.
In diesem Zusammenhang fordert die Initiative verschiedene Maßnahmen umzusetzen.
Vier Gefahrenstellen auf der Strecke
„Wir sind von der Schule an der Oderstraße bis zum Hohentorsplatz gezogen und haben dabei vier Punkte auf der Strecke fixiert“, erklärt Clemens Bergmann, Sprecher der Initiative. So soll an der Schule eine Querungshilfe geschaffen werden, ebenso wie an der Hohentorsheerstraße.
„Seit diese begradigt wurde, verführt sie viele Autofahrer zum rasen“, sagt Bergmann. Zudem, würden viele der Verkehrsübertretungen ungeahndet, weil unkontrolliert, bleiben.
Die beteiligten Kinder erhielten nicht nur Unterstützung durch Anwohner, die sich für sichere Wege einsetzen wollen. Insbesondere Eltern fordern eine längere Ampelphase für Fußgänger an der Langemarckstraße, Ecke Erlenstraße.
Kinder malen Zebras zur Verdeutlichung ihres Anliegens
Eine weitere gefährliche Stelle, auf dem Weg entlang der Hohentorsheerstraße sei der Kreisel, der diese mit der Pappelstraße verbindet. Es fehle dort ein sogenannter Zebrastreifen.
An dieser Stelle schloss sich dann auch die Tagesstätte der Bremer Werkgemeinschaft der Aktion an. Deren Besucher erleben den täglichen Autoverkehr am Kreisel und können zahlreiche gefährliche Situationen beobachten und beschreiben.
Auf die Straße malten die Schüler dann kurzerhand selbst einige Zebras, um ihrem Anliegen auch optisch Nachdruck zu verleihen.
Schleichverkehr soll raus aus den Wohnstraßen
Der Aktionszug endete nahe einer Wohnstätte für Menschen mit Handicaps. Auch sie sind von dem starken Verkehrsfluss im Hohentor betroffen, der sie in ihrer Eigenständigkeit, Wege im Viertel selbständig zu überwinden, einschränkt.
„Wir haben die Hoffnung, dass etwas passiert. Wir wollen auch nicht die Autos verdrängen, aber den Schleichverkehr aus den Wohnstraßen lenken“, sagt Bergmann.
Die Öffnung des Knotenpunktes Neuenlanderstraße/B6 sei daher ebenfalls eine Forderung. „Es muss einen Perspektivwechsel geben, der auch den sozialen Faktor bei der Verkehrsplanung einbezieht“, sagt Bergmann.
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