Bei geöffnetem Fenster und zugleich einsetzendem Nordwind kann Emma (Nora Tschirner) nicht schlafen. Leo (Alexander Fehling), der sie inzwischen Emmi nennt, gibt ihr den kongenialen Rat, sich um 180 Grad zu drehen und mit den Zehen zum Fenster zu nächtigen. Kennengelernt haben sich die beiden aufgrund eines Tippfehlers. Begegnet sind sie sich bisher noch nicht. Emma wollte ein Zeitschriftenabo per E-Mail kündigen, sandte die Nachricht allerdings nicht an den entsprechenden Verlag, sondern an Leos orthografisch ähnliche Adresse. Aus dem anfangs recht ruppigen Mail-Verkehr entwickelt sich eine Korrespondenz, auf die beide bald nicht nicht mehr verzichten wollen. Zunächst bleiben private Themen tabu. Doch ab dem Punkt der Erkenntnis beiderseitiger Zuneigung berichtet Leo von seiner just gescheiterten Beziehung und Emmi von ihrem Mann Bernhard (Ulrich Thomsen) und den mit in die Ehe gebrachten Kindern. Ein Treffen auf realem Festland, jenseits ihrer „virtuellen Insel“ bleibt vorerst ausgeschlossen …
Sich wortlos zu verstehen – ein Glücksfall für jede Beziehung – der Todesstoß für Daniel Glattauers Bestseller und dessen filmische Umsetzung. Romantiker(innen) werden hier dennoch
hinlänglich bedient.
Deutschland 2019; R: Vanessa Jopp; D: Nora Tschirner, Alexander Fehling, Ulrich Thomsen; 122 Min; FSK: keine Altersbeschränkung;
Kinos: Cinemaxx, Cinespace, Gondel, Schauburg, Maxx
von Lothar Jentsch