Szene aus "Vögel" Bühnenhit der Saison: 14 deutschsprachige Theater zeigen in dieser Spielzeit „Vögel“ von Wajdi Mouawad. Ab sofort steht das Stück auch auf dem Spielplan des Theaters Bremen. Foto: Jörg Landsberg
Kultur

Theater-Flatrate für Bremer Studenten

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Vom 1. Oktober an können Bremer Studenten für die Eigenproduktionen des Bremer Theaters Freikarten ordern.

Oldenburg macht es, Hannover und Bremerhaven und jetzt auch Bremen: Vom 1. Oktober an dürfen Studenten der Universität, der Hochschule für Künste und der Hochschule Bremen kostenlos die Eigenproduktionen des Theaters Bremen besuchen. Wann und so oft sie wollen. Diese Theater-Flatrate haben die Allgemeinen Studierendenausschüsse (Asten) mit dem Theater Bremen vereinbart.

Frühestens drei Tage vor einer Vorstellung können die Studenten Freikarten abholen oder übers Internet reservieren. Notwendig ist die Vorlage eines gültigen Studentenausweises. Wer online bucht, muss ihn bei der Abholung der Karten an der Kasse vorzeigen.

Flatrate-Vertrag zunächst für ein Jahr

Der Vertrag läuft über zwei Semester, also ein Jahr. Wird er nicht gekündigt, verlängert er sich automatisch um zwei weitere Semester. Dafür zahlen die Asten pro Spielzeit rund 60.000 Euro ans Theater, auf jeden Studierenden runtergerechnet macht das eine Erhöhung des Semesterbeitrags von aktuell 382 Euro um einen Euro. Davon fließt ein Teil an den Asta, ein Teil verbleibt in der Uni-Verwaltung und ein Teil geht an den Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) für das Semesterticket, das jeder Student automatisch erhält.

Wie viele Studenten sich für die Theater-Flatrate interessieren, kann niemand sagen. Es gibt keine Umfrage. Und das Theater hielt nicht fest, wie viele Studenten bisher zu den Vorstellungen kamen. Es erhofft sich natürlich nun, „dass mehr Studierende zu uns kommen und wir sie dann auch nachhaltig für das Theater begeistern können“, sagt Intendant Michael Börgerding.

Unkomplizierter Zugang

Ähnlich äußert sich Intendant Christian Firmbach vom Oldenburgischen Staatstheater, das schon seit dem Wintersemester 2018/19 eine Flatrate anbietet: „Ich bin ein großer Freund dieses Solidarmodells, das allen Studierenden einen unkomplizierten Zugang ermöglicht.“

Das Theater Bremen erwartet durch die Flatrate eine bessere Auslastung. Zu allen Vorstellungen der Saison 2018/19 kamen 182.166 Besucher, das entspricht einer Auslastung von knapp 70 Prozent. Die Studenten können ab drei Tage vor einer Aufführung auf die noch verfügbaren Plätze zugreifen.

Theater-Flatrate auch in anderen Städten

In Bremerhaven profitieren 3.200 Studierende seit dem Sommersemester 2014 von einer Theater-Flatrate, inzwischen wird das Angebot 1.500 Mal pro Spielzeit genutzt. Erfolgreich funktioniert es auch in Osnabrück. In der Spielzeit 2014/15, vor der Einführung, besuchten 2.736 Studierende das Theater, seither hat sich Zahl pro Saison fast verdoppelt.

Autor: Jens Fischer

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