Ambiente
Bei gutem Wetter sitzen viele Gäste gerne draußen und schauen sich das Treiben in der Bremer Fußgängerzone an. Drinnen bekommt man kaum mit, welche Jahreszeit herrscht: Viel dunkles Holz, verwinkelte Räume, versteckte Sitzplätze, gedimmtes Licht – hier kommt ein Hauch Wiener Kaffeehaus-Charme auf. Alles wirkt irgendwie höhlenartig, obwohl sich im Obergeschoss eine offene Galerie mit weiteren Sitzplätzenbefindet. Ein Hingucker ist auch die große Bar mit ihren geschnitzten, barbusigen Galionsfiguren. Das Restaurant ist barrierefrei, zu den Toiletten im Keller gelangt man aber nur über eine steile Treppe.
Essen
Das Putenschnitzel in Champignonrahm mit Pommes und Salat gibt es für 7,90 Euro. Und das sieht auch sehr ansprechend aus: Mit schön gerösteter Knusperpanade und einem Schlag Pilzen in cremiger Sauce. Leider hat das Fleisch kaum Eigengeschmack. Auch die Konsistenz ist uns zu glatt; die typische Faserigkeit von Fleisch ist nicht zu erkennen. Der Pilzrahm ist in Ordnung und der Blattsalat mit Möhren, Tomaten und Paprika in einem leicht bitteren Honig-Senf-Dressing auch. Was leider gar nicht geht sind die Pommes. Statt außen knusprig und innen fluffig liegt hier ein Haufen weicher Kartoffelstifte, die mit Öl vollgesogen sind. Für 8,90 Euro kommt das Wolfsbarschfilet auf den Tisch. Zwei große Stücke gut angebratener Fisch – innen zart, außen knusprig. Der Kartoffelsalat ist gut gewürzt und lecker, aber mit sehr viel Mayonnaise angemacht.
Service
Das Personal ist aufmerksam und freundlich – handfest, möchte man sagen – das Essen steht schnell auf dem Tisch. Unser Hinweis auf die ungenießbaren Pommes wird allerdings nur mit einem simplen „Oh“ kommentiert. Schade.
Preise
7,90 und 8,90 Euro sind für diese Gerichte etwas zu hoch angesetzt. Gleiches gilt für die Getränke: Ein Wasser (0,25l) kostet 2,20 Euro und ein Bier (0,3l) 3 Euro. Ein Glas Hauswein (0,2l) gibt es aber schon für günstige 3,80 Euro.
Fazit
Zwar nur eine Beilage, aber Pommes sollten auf den Punkt sein.
Infos:
September
Pelzerstraße 5
0421 / 17 17 71
september-restaurant.de
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Die überbackenen Nudelgerichte waren (mit reichlich Salz-Zusatz) immer sehr gut.
Vor ein par Jshren begannen die Ladies mit der Gabel zu schreiben, gebucht urde zu später Stunde auch nur noch dann & wann. Das ist aber lange vorbei. Ziemlich leer wurde es, als die Getränkepreise quasi täglich stiegen. Wir sind dann ins billigere Marriott ausgewichen … Auch das ist mittlerweile wieder auf Normalniveau eingepegelt worden.
Bremer Gastronomie ist nichts für anspruchsvolle Gäste
Für Menschen, die als alleinstehende und anspruchsvolle Bremer im Exil leben müssen, im September Geburtstag haben und ihn gerne in Bremen, als ihrer Heimatstadt feiern wollen, ist die Anreise zu einem Geburtstagsmahl im September also auch nichts. Bremen hat noch immer keine Sterneküche. Gefeiert wird von Bremern im Exil also weiterhin in Hamburg.