Der Fußball ist unberechenbar. Weiß man ja, hat man ja gelernt. Und dass es so ist, spielt Maximilian Eggestein durchaus in die Karten. So kann er erklären, hoffen und behaupten, dass für Werder Bremen am Samstag (18.30 Uhr) im Auswärtsspiel in Dortmund etwas drin sein wird.
Dabei hatte Eggestein erst kurz zuvor die wenige Tage zurückliegende 0:3-Pleite gegen RB Leipzig Revue passieren lassen und festgestellt. „Wir haben alles gegeben, aber es war einfach nicht mehr drin.“ In Dortmund soll es dennoch ganz anders laufen? Maximilian Eggestein glaubt dran. Sagt er jedenfalls.
„Wir können dort gewinnen“, sagt er und verweist auf die Bremer Dortmund-Bilanz unter Trainer Florian Kohfeldt. Zwei Siege (einen in der Liga, einen im Pokal) sowie eine Niederlage im Signal-Iduna-Park, „das schaut doch gut aus“, meint der Mittelfeldspieler.
So etwas noch nicht erlebt
Aber daraus Erwartungen ableiten? Zur Erinnerung: Leipzig hatte bis zum 3:0 am Samstag auch noch nie im Weserstadion gewonnen. Was gezeigt hat: Auf alles, was war, kann man nichts geben. Das, was ist, zählt.
Und da steht bei Werder nunmal das ganz große Problem der verletzt fehlenden Profis. „Wir haben ein paar Spieler im Team, die schon viel gesehen haben im Fußball. Aber so etwas hat noch keiner von ihnen erlebt“, sagt auch Eggestein. Speziell der Kreuzbandriss von Niclas Füllkrug hatte am vergangenen Freitag allen nochmal heftig zugesetzt. „Das war der Wahnsinn. Wir hatten alle das Gefühl, dass das Schlimmste schon gewesen ist, dann kam noch mal so ein Einschlag. Das war für uns alle ein Schock“, berichtet Maxi Eggestein.
„Eher schwerer als gegen Leipzig“
Dennoch kämpfte das Team des SV Werder Bremen gegen Leipzig aufopferungsvoll, verlor aber deutlich. „Mehr war nicht drin“ – diese Aussage verdeutlicht, dass das Verletzungspech die Bremer Leistungsgrenze verschoben hat. Nicht nach oben natürlich. Dennoch bleibt der Mut und die Lust ungebrochen. Auch wenn es nach Dortmund und damit zu einem Top-Team Europas geht.
Maxi Eggestein verkündet, dass weiter voll auf Sieg gespielt wird. „Wir können gar nicht anders. Uns hinten reinstellen und auf ein Unentschieden hoffen, passt nicht zu uns, ist nicht unsere Mentalität.“ Und ja, die spezielle Dortmund-Erfahrung lässt zusätzlich hoffen: „Wir wissen, dass es funktionieren kann. Aber wir wissen auch, dass es gegen den BVB nicht leichter wird als gegen Leipzig.“ Eher noch schwerer.
Rashica und Toprak vor Comeback bei Werder
Personell gibt es aber kleine Lichtblicke bei Werder Bremen. Ömer Toprak kehrt eventuell ins Team zurück, Milot Rashica sogar ziemlich sicher, Nuri Sahin nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre sowieso. Und Maxi Eggestein ist nach seinem Comeback gegen Leipzig nun in der Lage, über 90 Minuten zu gehen.
Nach einem alles andere als reibungslosen Start in die Saison mit Positionswechseln und den Rückenproblemen mit einem Spiel Pause hofft er nun auf ein ruhigeres Fahrwasser. „Ich habe noch nicht viel Spielzeit auf meiner Position als Achter gehabt. Ich hoffe, dass ich jetzt in den Rhythmus komme und an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen kann.“ Werder Bremen würde das fraglos helfen.
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Für Werder kommt es auch am nächsten Wochenende auf den Ausgang des Spiels der Hertha an. Eist einmal hat Hertha die schöne Statistik letztendlich verhagelt.
Werder nähert sich dem Abstieg. Statistik und Unentschieden bei Dortmund, hin oder her. Schon nach dem nächsten Spieltag ist mindestens und verdient ein 12ter Platz drin. Der entspricht der Verletzungsmisere, die es am 12. Mann mangeln lässt, weil 12 Spieler des Kaders nicht einsatzbereit sind. Vielleicht schlägt es bezüglich des Tabellenplatzes aber auch dann schon wieder 13.
Rein theoretisch und gesetzt dem Fall, dass selbst die Union aus Berlin ihr Spiel in Wolfsburg gewinnt, wie die Hertha hoch genug und zu Hause gegen die Fortuna aus Düsseldorf, Augsburg in Gladbach und Hoffenheim in Bayern gewinnen, kann Werder sogar am Ende des nächsten Spieltages auf Platz 14 der Tabelle stehen.