Es ist ein Problem, was die Kita an der Gleimstraße schon seit geraumer Zeit immer wieder beschäftigt: Der Drogenhandel im Viertel hat sich immer mehr in das Umfeld der Betreuungseinrichtung verschoben. Damit verbunden sind offenbar häufige nächtliche Besuche des Spielplatz- und des Kita-Geländes. Mit gefährlichen Folgen: Oft werden zerbrochene Flaschen, Zigarettenstummel, Reste von Drogenbesteck wie etwa benutzte Spritzen und weiterer Müll von den unerwünschten Besuchern hinterlassen.
Nachdem das Kita-Personal lange Zeit jeden Morgen eine Runde über das Gelände drehte, um die Reste aufzusammeln, sind nun weitere Maßnahmen geplant: Der Zaun um das Grundstück wird erhöht, die Polizeipräsenz ist gesteigert worden. „Wir wollen erreichen, dass der Zugang deutlich erschwert wird und potenzielle gesundheitliche Schäden verhindert werden“, sagt Hellena Harttung, Leiterin des Ortsamts Mitte. Sie ist guter Dinge, dass sich das Problem bald lösen wird. Zudem setzt sie große Hoffnungen in die Einrichtung eines Drogenkonsumraums, der in Bremen entstehen soll. „Es ist klar, dass wir einen Drogenkonsumraum brauchen. Er würde solche Treffen verringern, aber natürlich nicht ganz verhindern“, sagt Harttung.
CDU kritisiert Zustände scharf
Deutlich kritischer sieht das Sandra Ahrens, die Sprecherin für Kinder, Jugend und Familie der Bremer CDU-Fraktion. „Hier werden Kinderleben gefährdet. Es muss etwas passieren“, sagt sie. Neben stärkerer Kontrolle durch die Polizei oder nächtliche Sicherheitsdienste fordert sie vor allem, Alternativen und Anlaufpunkte für die Drogensüchtigen zu schaffen.
„Ein Drogenkonsumraum in der Nähe des Hauptbahnhofs wird da nicht reichen, zumal solche Räume meist nur tagsüber für ein paar Stunden geöffnet sind, während die Treffen an der Gleimstraße nur nachts stattfinden“, erklärt Ahrens. Zudem gebe es ähnliche Probleme auch immer wieder an anderen Schulen im Stadtgebiet, zum Beispiel in Tenever oder Osterholz.
Anfrage soll Klarheit bringen
Um die Maßnahmen zu forcieren, hat die CDU-Fraktion nun eine Anfrage für die Fragestunde in der kommenden Sitzung der Stadtbürgerschaft eingereicht. Darin fragen die Abgeordneten den Senat etwa nach Möglichkeiten für aufsuchende Sozialarbeit im betroffenen Gebiet.